Definition
Nach Zusatz eines Protektivmediums (Glycerin-/Eidotterzubereitung) zum Nativejakulat wird dieses portioniert und in besonderen gefriertechnischen Verfahren zur schnellen Überwindung des Kristallisationspunktes in flüssigen Stickstoff (-196 °C) verbracht und bei Bedarf in einem Schnellverfahren aufgetaut. Die Aufbewahrungsdauer beträgt mehrere Monate bis Jahre, wobei die Qualität des Kryospermas mit zunehmender Lagerungsdauer abnimmt. Gegenüber dem Nativsperma ist das aufgetaute Kryosperma von deutlich herabgesetzter Qualität mit einer Motilitäts- und Vitalitätseinbuße von durchschnittlich 50%, so dass auch die erzielbare Schwangerschaftsrate mit Kryosperma erheblich vermindert ist.
Indikation
Männer mit Hodentumoren, Lymphomen und anderen Malignomen vor Einleiten einer zytostatischen Therapie oder Radiatio zur homologen Insemination. Samenspender für die heterologe Insemination.
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- Köhn FM et al. (1988) Kryospermabank München - Zwischenbilanz 1974–1986. Hautarzt 39: 91–96