Synonym(e)
Erstbeschreiber
Castellani, 1910
Definition
Weltweit verbreitete, bakterielle, nicht entzündliche Fußsohleninfektion, mit Verquellung der Hornschicht, flachen grübchenförmigen (pitted), Hornhautdefekten, die v.a an den mechanisch belasteten Bereichen auftreten.
Sportler und Soldaten, die über einen längeren Zeitraum okklusives Schuhwerk tragen, oder barfuß lebende Menschen, die stark schwitzen und sich auf nassen Oberflächen aufhalten, wie Arbeiter, Landwirte und Seeleute, sind anfälliger für dieses Problem. Kampfsportler sind aufgrund des ständigen Körperkontakts, der zur Übertragung von viralen, bakteriellen und pilzlichen Erregern führen kann, direkt, aber auch indirekt durch den Kontakt mit infizierten Sportmatten und der Hautflora einer anderen infizierten Person, einem größeren Risiko für Hautinfektionen ausgesetzt (Balić A et al. 2018).
In tropischen und subtropischen Zonen besonders häufiges Auftreten der Infektion.
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Ätiopathogenese
Die Erscheinungsformen der "Pitted keratolysis" (PK) sind auf eine oberflächliche kutane Infektion zurückzuführen, die durch verschiedene bakterielle grampositive Spezies verursacht wird, darunter:
- Corynebacterium-Spezies
- Kytococcus sedentarius
- Dermatophilus congolensis
- Actynomices keratolytica und
- Streptomyces.
Diese Erreger können sich unter geeigneten feuchten Bedingungen vermehren. Sie bilden Proteinasen und Schwefelverbindungen als Nebenprodukte (Balić A et al. 2018). Proteinasen verdauen das Keratin und zerstören das Stratum corneum, wodurch der charakteristische Hautbefund entsteht, während Schwefelverbindungen (Sulfide, Thiole und Thioester) für den charaktertistischen, wenn auch üblen Geruch verantwortlich sind.Dies gilt v.a.für Kytococcus sedentarius, Korynebakterien, Dermatophilus congolensis und Actinomyces spp.
Manifestation
Weltweite Verbreitung, häufig anzutreffen bei jugendlichen Turnschuhträgern. Menschen > 50 Jahre sind sehr selten betroffen.
Lokalisation
Prädilektionsstellen sind Fußsohlen, vor allem Ferse, Großzehenballen, seitliche Sohlenanteile.
Klinisches Bild
Meist herausfordernder, penetranter Geruch des "Schweißfußes" (Bromhidrose) bei ausgeprägter Hyperhidrose. Charakteristisch ist eine weißlich aufgequollene Hornschicht mit eingestreuten grübchenförmigen, 0,1-0,3 cm großen flachen, wie ausgestanzt wirkende Hornschichtdefekten (Pits), die zu 1,0-3,0 -5,0 cm großen, flachen, meist zirzinär begrenzten Vertiefungen konfluieren können. In der Regel keine Druckschmerzhaftigkeit. Manchmal jedoch werden brennende, stechende Schmerzen beim Gehen beklagt.
Externe Therapie
Tgl. sorgfältiges Füßewaschen oder Fußbäder mit desinfizierenden Lösungen (z.B. Chlorhexidin-Lösung 0,2%), Seifen oder Syndets.
Alternativ: Topische Erythromycin-, Clindamycin- oder Clotrimazol-haltige Lösungen.
Allgemeine Hinweise:
- Täglich Strümpfe wechseln, kein okkludierendes Schuhwerk, Tragen atmungsaktiver Schuhe.
- Verwendung von Methenamin-haltigen (z.B. Antihydral Salbe) oder Aluminiumchlorid-Hexahydrat-haltigen Antiperspirantien R005 oder R006 sowie parfümierten oder unparfümierten Deodorantien zur Überdeckung des unangenehmen Fußgeruches.
Hinweis(e)
Nicht ganz selten ist die klinische Kombination von Trichobacteriosis axillaris mit Keratoma sulcatum und Erythrasma anzutreffen.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
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- Castellani A (1910) Keratoma plantare sulcatum. J Ceylon Br Med Assoc 1: 12-14
- Lee HJ et al. (1999) Pitted keratolysis of the palm arising after herpes zoster. Br J Dermatol 140: 974-975
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- Wohlrab J et al. (2000) Keratolysis sulcata (pitted keratolysis): clinical symptoms with different histological correlates. Br J Dermatol 143: 1348-1349
- Zaias N et al. (1965) Pitted keratolysis. Arch Dermatol 92: 151-154
Verweisende Artikel (13)
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