- Viel häufiger sind Virilisierungen bei weiblicher Gonadenanalage: Pseudohermaphroditismus femininus, z.B. kongenitales adrenogenitales Syndrom.
- Unzureichende Maskulinisierung bei männlicher Gonadenanlage:
Pseudohermaphroditismus masculinus, z.B. testikuläre Feminisierung.
IntersexualitätQ56.0
Definition
Widersprüchliche Ausbildung von äußerem Habitus, genitaler Entwicklung und chromosomalem Geschlecht. Der Hermaphroditismus verus ist eine Rarität.
Therapie
Zusammenarbeit mit dem Kinderarzt. Frühzeitige (aber nicht voreilige) Diagnosestellung und Festlegung des Geschlechtes, um dem Kind eine Entwicklung mit eindeutiger Geschlechtsidentifikation zu ermöglichen. Bei der Entscheidung sind neben der Gonadenanlage der hormonelle Status sowie die voraussehbare hormonelle Entwicklung in der Pubertät ausschlaggebend.
Literatur
- Meyer-Bahlburg HF et al. (2004) Attitudes of adult 46, XY intersex persons to clinical management policies. J Urol 171: 1615-1619
- Sinnecker GHG (1994) Praktisches Vorgehen bei Intersexualität. Mschr Kinderheilk 142: 623-642