Pseudohermaphroditismus masculinusQ56.1
Synonym(e)
Hermaphroditismus testicularis
Definition
Inkomplette Maskulinisierung bei Individuen mit normalem männlichem Genotyp.
Vorkommen/Epidemiologie
Prävalenz: 1/20.000 Einwohner.
Ätiopathogenese
Partielle oder komplette Androgenresistenz der Endorgane (verursacht durch heterogene Gendefekte). Verminderte Testosteronproduktion infolge Störung der Biosynthese. Störung der Umwandlung von Testosteron in seinen aktiven Metaboliten 5-DHT infolge eines Defektes des 5alpha-Reduktase-Gens.
Therapie
- Problem "Geschlechtszuweisung": Patient an entsprechendes Zentrum überweisen (z.B. Andrologische Abteilung der Universitätshautklinik Gießen).
- Ausgeprägter Enzymdefekt: Empfehlenswert sind Erziehung als Mädchen, frühzeitige Entfernung der Testes, Östrogensubsitution ab Pubertät.
- Patienten mit eher männlichem Genitale: Erziehung als Junge, operative Korrektur der Hypospadie, in der Pubertät Überprüfung der Substitutionsnotwendigkeit.
- Es besteht erhöhtes Entartungsrisiko der intraabdominellen Testes bei testikulärer Feminisierung, dann ggf. Operation.