Interleukin-11
Synonym(e)
Definition
Als Interleukine (von lat/griech. inter = zwischen; leukos = weiß; kinein = sich bewegen) wird eine Gruppe von körpereigenen, kurzkettigen Regulatorproteine (Zytokine) des Immunsystems bezeichnet (Interleukin-1 bis Interleukin-38). Interleukine sind Mediatoren für Induktion, Verlauf und Kontrolle der T-Zell-vermittelten zytotoxischen Immunreaktionen sowie der B-Zell-Aktivierung (Antikörperproduktion). Interleukin-11 wirkt (analog zu TGF-beta und zu Interleukin -10) anti-inflammatorisch, indem es überschießende Entzündungsreaktionen verhindert. Das Zytokin ist somit wichtig für die Balance des Immunsystems.
Interleukin-11 wird von dem Interleukin-11-Gen kodiert, einem Gen das auf Chromosom 19 lokalisiert ist. Gebildet wird Interleukin-11 von Stromafibroblasten des Knochenmarks sowie von mesenchymalen Zellen. Induzierbar ist die Synthese durch Interleukin-1alpha.
Interleukin-11 dockt wie auch Interleukin-6 an das Gp130-Rezeptorprotein an (Gp 130 wurde initial als "Interleukin-6-Transducer-Chain" oder "Interleukin-6-Signal-Transducer" beschrieben; die Zahl 130 steht für seine Molekularmasse von 130 kDa). Beide Zytokine aktivieren die selben “downstream Signalwege” mit Aktiverung der MAPK- und der Jak/STAT- Kaskade.
Allgemeine Information
Die pleiotrope physiologische Funktion von Interleukin-6 reicht von der Beeinflussung der embryonalen Entwicklung, der Gewebehomoeostase der neuronalen Entwicklung bis hin zur T-Zell Differenzierung. Weiterhin fördert Interleukin-11 die primäre und sekundäre Immunreaktion und moduliert Antigen-spezifische Antikörperreaktionen. Es wirkt dabei vielfach synergistisch mit anderen Zytokinen (z.B. Interleukin -1). Interleukin-11 stimuliert, synergistisch mit Interleukin-3 und anderen Zytokinen, die Koloniebildung von Megakaryozyten und von erythropoetischen Stammzellen.
Polymorphismen des IL11RA wird in der koreanische Bevölkerung mit Schilddrüsenkarzinomen in Verbindung gebracht.
Der Interleukin-11 Rezeptor wird vermehrt exprimiert beim CD38-positiven Myelom sowie beim Hodgkin Lymphom, bei Mammakarzinom.
Interleukin-11 wie auch IL11RA spielen eine Rolle bei der Progression des Endometriumkarzinoms sowie des kolorektalen Adenokarzinoms (C19) und zu spielen.
Die Interleukin-alpha-Subunit des Interleukin-11-Rezptors zeigte antiapoptotische Effekte bei humanen Kolonepithelien.
Literatur
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