Akutphase-Reaktion
Synonym(e)
Definition
Systemische Reaktion von Wirbeltieren auf eine Gewebeschädigung z.B. durch Traumata, Verbrennungen, Infektionen, Neoplasien, Ischämien und Autoimmunerkrankungen. Die Akutphase-Reaktion dient dazu, optimale Bedingungen für Reparaturprozesse und bei einer Infektion zur Abwehr von Mikroorganismen zu schaffen. Charakteristische Merkmale sind: Leukozytose mit vermehrtem Auftreten von unreifen stabkernigen Granulozyten (Linksverschiebung).
Allgemeine Information
Die Aktivierung der APR erfolgt hauptsächlich über Zytokine. Die endogenen Pyrogene Tumornekrosefaktor-α (TNF-α), Interleukin-6 (IL-6) und IL-1 verstellen den Sollwert der Körpertemperaturregelung im Hypothalamus. Weiterhin geht die APR mit allgemeinen Symptomen wie Muskelzittern (Schüttelfrost), Krankheitsgefühl und Appetitlosigkeit einher. Auf zellulärer Ebene treten Leukozytose mit Linksverschiebung (Effekt des Granulozyten-Makrophagen-Kolonie-stimulierender Faktor - GM-CSF), Aggregation von Thrombozyten, Ödeme und Mastzelldegranulation mit Freisetzung von Mediatoren auf. Die APR führt zum Anstieg der Konzentration der positiven Akutphase-Proteine (auch Akute-Phase-Proteine) bzw. zum Abfall der Konzentration der selteneren negativen APPs (z.B. Albumin). Akutphase-Proteine werden in erster Linie in der Leber synthetisiert.
Weitere regulative proimmflammatorische Zytokine sind Interleukin-8 und GM-CSF. Inhibierende Wirkung haben Interleukin-4, Interleukin-10 und der Transforming Growth Factor-β (TGF-β).