Synonym(e)
Definition
Allgemeine Information
In der menschlichen Leber stellen GST bis zu 4% der löslichen Proteine dar und katalysieren die Anlagerung von Glutathion an eine Vielzahl von potentiell genotoxischen Xenobiotika. Weiterhin entgiften sie karzinogene, polyzyklische Aromate, Hydroxyl-Radikale, singulären Wasserstoff, Wasserstoffperoxide ( ROS ).
Bei den GST-Genen wurden zahlreiche Polymorphismen gefunden. Diese Polymorphismen führen meist zu Enzymen mit reduzierter oder fehlender Aktivität.
Für GST-M1 und GST-T1 wurden Gendeletions-Genotypen beschrieben. Bei Menschen, die homozygot eine Deletion des GST-M1 oder GST-T1 tragen, sog. "Null-Genotypen", fehlt ein funktionierendes GST-M1 bzw. GST-T1 Protein.
Menschen mit reduzierter GST-Aktivität reagieren unterschiedlich empfindlich auf Umweltgifte oder auch auf Karzinogene (erhöhtes Risiko an somatischen Mutationen und potenzieller Tumorinduktion - nachgewiesen bei Kopf-Hals-Tumoren).
Es konnten Koinzidenzen zwischen GST Genotyp (GSTM1- Mutation) und z.B Kopf-Hals-Karzinomen festgestellt werden.
Ein Zusammenhang zwischen GST-Polymorphismen und vermindertem Ansprechen auf eine Chemotherapie wurde beobachtet.
Weiterhin besteht für GST-Null-Variante ein erhöhtes Kontaktallergie-Risiko (s.u. Genetik der Kontaktallergie).
Hinweis(e)
Die Häufigkeit von sog. Null-Genotypen beträgt für die Kaukasier 50% für GST-M1 und etwa 20% für GST-T1.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
- Matthias C et al. (1998) Einfluß von Genpolymorphismen in den entgiftenden Enzymen der Glutathion-S-Transferasen auf die chromosomale Stabilität von Plattenepithelkarzinomen im Kopf-Hals-Bereich . Laryngo-Rhino-Otol 77: 201-206
- Schnuch A (2011) Genetics of contact allergy. Hautarzt 62:732-738