Synonym(e)
Pruritic folliculitis of pregnancy; Pruritische Follikulitis der Schwangerschaft; Schwangerschaftsdermatose
Definition
Heftig juckende pustulöse Schwangerschaftsdermatose des letzten Trimenons. Die Erkrankung wurde erstmals 1981 beschrieben und ist bzgl. ihrer Entität nach wie vor umstritten.
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Vorkommen/Epidemiologie
Inzidenzen werden mit 1 Erkrankungsfall auf 3.000 Schwangerschaften angegeben.
Ätiopathogenese
Die Ursache ist unklar. Hormonelle Dysbalancen wurden nie nachgewiesen. Malassezia furfur wurde als Auslöser postuliert, in mehreren Studien aber verworfen.
Manifestation
Die pruritische Follikulitis der Schwangerschaft entwickelt sich typischerweise in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft und klingt ohne Hinterlassung von Residuen 2-3 Wochen post partum spontan wieder ab.
Klinisches Bild
Beschrieben wird ein stamm- und obere Extremitäten- betontes, kleinherdiges, follikuläres, heftig juckendes Exanthem, das stellenweise pustulös werden kann.
Diagnose
Typisches Bild eines Exanthems mit follikulären Papeln und Pusteln. Das Auftreten in der Schwangerschaft limitiert die Differenzialdiagnose. Histologie.
Therapie allgemein
Zunächst Versuch mit blander, wirkstofffreier Lotio alba, ethanolischer Zinkoxidschüttelmixtur rp. 292 , Emulsionen oder Gelen. Wirkstofffreie kühlende Gele lindern zeitweilig den Juckreiz rp. 039 . Lindernd wirken auch kühles Abduschen, "Cool-Packs" oder feuchte Umschläge, z.B. mit 0,9% NaCL-Lösung. Wenn nicht ausreichend, Auftragen von Tannin 3-5% in Lotio alba oder von Menthol- oder Polidocanol-haltigen Externa (z.B. rp. 158 , rp. 200 , rp. 197 , Optiderm). Nächste Stufe sind Glukokortikoid-haltige Emulsionen (z.B. Hydrogalen, rp. 123 ) oder 0,5% Hydrocortisoncreme (119). Weiterhin wurde Schmalbandspektrum UVB erfolgreich angewendet.
Interne Therapie
Die Gabe von Antihistaminika in der Schwangerschaft wird in der Literatur unterschiedlich beurteilt. Es kommen bei starkem Juckreiz Präparate der 1. Generation wie Clemastin (z.B. Tavegil 2mal/Tag 1 Tbl. p.o. oder 2mal/Tag 1 Amp. i.v.) oder Hydroxyzin (z.B. Atarax 1-3 Tbl./Tag) infrage.
Verlauf/Prognose
Einige Fallberichte erwähnen Entwicklungsstörungen (geringeres Geburtsgewicht) des Kindes. In anderen Studien wurde dies jedoch nicht bestätigt.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
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- Parlak AH et al. (2005) Pityrosporum folliculitis during pregnancy: a possible cause of pruritic folliculitis of pregnancy. J Am Acad Dermatol 52:528-529
- Reed J et al. (1999) Pruritic folliculitis of pregnancy treated with narrowband (TL-01) ultraviolet B phototherapy. Br J Dermatol 141:177-179
- Zoberman E (1981) Pruritic folliculitis of pregnancy. Arch Dermatol 117:20-22.
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