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ErythrasmaL08.10
Synonym(e)
Erstbeschreiber
von Baerensprung, 1862
Definition
Klinisch asymptomatische (kein Juckreiz), chronische, "pseudomykotische" Dermatitis der Intertrigines, hervorgerufen durch eine oberflächliche Infektion mit pigmentbildenden Corynebakterien.
Erreger
Corynebacterium minutissimum ( Porphyrin-produzierende Korynebakterien mit Rotfluoreszenz im Wood-Licht). Die Erreger können in eine durch Feuchtigkeit aufgequollene Hornschicht eindringen, ohne jedoch vitale Epidermisanteile zu erreichen.
Vorkommen/Epidemiologie
Weltweit verbreitet. Prävalenz (Mitteleuropa): Bei ca. 4-6% der Bevölkerung. Gehäuft in tropischen Klimazonen (20% der Bevölkerung)
Ätiopathogenese
Infektion mit Corynebacterium minutissimum (s.a. Übersicht unter Korynebakterien). Prädisponierende Faktoren:
- feuchtwarmes Milieu
- exzessives Schwitzen oder lokale Hyperhidrose
- Mazeration
- Adipositas
- Diabetes mellitus
- Immunsuppression z.B. bei HIV-Infektion.
Manifestation
m:f=1:1; 30-50 Jahre (durchschnittlich: 44,6 Jahre)
Lokalisation
Vor allem intertriginöse Areale: Axillen (70-80%), Skrotum, Leistenregion, große Labien, Oberschenkelinnenseiten, submammär.
Klinisches Bild
Initial bilden sich, bevorzugt in der warmen Jahreszeit, einzelne, 5,0-10,0 cm große, gelbbraune bis rotbraune, scharf begrenzte, symptomlose Flecken, die mit zunehmender Krankheitsdauer konfluieren. Später zeigen sich flache Plaques mit feiner Schuppung. Bei längerer Bestanddauer kann läsionaler Juckreiz auftreten der durch schwitzende Tätigkeit verstärkt wird.
Häufig begleitende Bromhidrose.
Diagnose
Klinisches Bild
Wood-Licht-Untersuchung (320-400nm): korallenrote Fluoreszenz der befallenen Areale.
Differentialdiagnose
Therapie
Merke! Saure Seifen, Milieusanierung. In hartnäckigen Fällen Rasur der befallenen Areale. Keine Fettsalben. Der Patient sollte darüber aufgeklärt werden, dass die Hyperpigmentierungen auch nach Beseitigung der Erreger noch einige Wochen fortbestehen können!
Externe Therapie
Auf Grund der fortschreitenden Resistenzentwicklungen (auch bei topischen Antibiotika) sollte Azol- oder Ciclopirox-haltigen Cremes der Vorzug gegeben werden (z.B. Bifonazol Creme, Ciclopirox Creme). Die Anwendung erfolgt i.d.R. über eine Woche täglich, dann ggf. 1x/Woche als Prophylaxe.
Außerdem wichtig: Sanierung des lokales Millieus, Gründliche tgl. Hautreinigung mit Wasser und (sauren) Syndets. Ggf. Therapiekontrolle im Wood-Licht.
Interne Therapie
Verlauf/Prognose
Günstig, häufig Rezidive. Nicht selten verbleiben Restpigmentierungen.
Hinweis(e)
Nicht ganz selten ist die klinische Kombination von Trichobacteriosis axillaris mit Keratoma sulcatum und Erythrasma anzutreffen.
Nachweismethode Wood-Licht: Dunkelrote Fluoreszenz, Erregernachweis im Abrissverfahren mit Tesafilm.
Literatur
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