Epizoonosen (Übersicht)B88.9
Synonym(e)
Definition
Als Epizoonosen werden nicht-virale, nicht-bakterielle, nicht-mykotische Infektionen der Haut bezeichnet, hervorgerufen durch, von außen kommende, tierische Parasiten (Ektoparasiten). Auslöser sind in den meisten Fällen Arthropoden (Gliederfüßler, zu denen die Insekten und die Spinnentiere gehören.
- Epizoonosen im engeren Sinne sind Erkrankungen der Haut bei denen der Parasit seinen gesamten Lebenszyklus in bzw. auf der Haut durchläuft (permanente Ektoparasiten). Hierzu gehören z.B. Läuse und Skabiesmilben.
- Epizoonosen im weiteren Sinne sind Erkrankungen der Haut, die von temporär-akzidentiellen Parasiten (z.B. Mücken) ausgelöst werden, die zwar vom Menschen bzw. Warmblütler leben, sich aber nur kurz dort aufhalten.
Epidemiologisch spielen Mücken und Fliegen, Krätzemilben, Läuse, Wanzen und Flöhe eine besondere Rolle. In Elendszeiten, aber auch durch Promiskuität und enge Wohngemeinschaften, nehmen Epizoonosen zu, unter guten hygienischen Verhältnissen treten sie seltener auf.
Einteilung
Zu den Ektoparasiten die Epizoonosen hervorrufen zählen:
- Wanzen: S.a.u. Cimikose.
- Läuse: S.a.u. Pediculosis.
- Flöhe: S.a.u. Pulicosis.
- Mücken/ Fliegen: S.a. Culicosis.
- Milben: Erkrankungen durch Milben.
- Zecken: Erkrankungen durch Zecken.
Hinweis(e)
Epizoonosen sind von Zoonosen zu unterscheiden.
Unter Zoonosen versteht man sämtliche Krankheiten und/oder sämtliche Infektionen, die auf natürlichem Weg zwischen Tier und Mensch (vom Tier zum Menschen = Zooanthroponose) (vom Menschen zum Tier = Anthropozoonose) übertragbar sind.
Hinweis(e)
Epizoonosen können berufsdermatologisch als BK-Nr. 3102 eine Rolle spielen.
Literatur
- Agathos M (2010) Epizoonosen, Grundlagen. In: Plettenberg A, Meigel W, Schöfer H Infektionskrankheiten der Haut. Georg Thieme Verlag, Stuttgart S. 371