Epidermolysis bullosa simplex, basale, autosomal rezessiv, mit Mutation in DST Q82.8

Zuletzt aktualisiert am: 23.08.2024

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Synonym(e)

EBS3; Epidermolysis bullosa simplex 3, lokalisiert oder generalisiert, intermediär, autosomal rezessiv, mit BP-230-Defizienz; Epidermolysis bullosa simplex autosomal rezessiv, mit Mutation in DST; OMIM: 615425

Definition

Die autosomal rezessiv vererbte, mild bis mittelschwer verlaufende,  monogenische Epidermolysis bullosa simplex-1D (EBS3) mit basal angelegter Spaltbildung, ist mit einer Mutation im  DST (BPAG1)-Gen (113810) auf Chromosom 6p12 assoziiert. EBS3 ist eine sehr seltene (bisher wurden  nur einzelne Familien mit <20 Betroffenen beschrieben) Hauterkrankung, die durch traumatische Blasenbildung gekennzeichnet ist, und die in der Regel ohne Narbenbildung oder mit nur leicht atrophischen Narben abheilt. Der Schweregrad ist unterschiedlich; bei einigen Patienten tritt die Erkrankung lokalisiert mit bevorzugtem Befall an Händen und Füßen. Bei anderen Betroffenen kann die Blasenbildung generalisiert auftreten. Bei einigen Patienten bessert sich der Zustand mit zunehmendem Alter.

Lokalisation

Die Blasenbildung erfolgt v.a. an den Füßen und Knöcheln.

Klinisches Bild

Groves et al. (2010) berichteten über einen 38-jährigen kuwaitischen Mann mit einer lebenslangen Anamnese von traumabedingten spontanen Blasen und Erosionen, die insbesondere seine Knöchel und Füße betrafen. Nachweislich waren Nageldystrophien. Seltener Erosionen auch im Gesicht, am Rumpf und den proximalen Gliedmaßen.  Die Blasen und Erosionen heilten narbenlos ab. Kein Schleimhautbefall. Keine Milienbildung. Keine Alopezie; Haarstatus normal.

Liu et al. (2012) berichteten über eine 34-jährige iranische Frau mit lebenslanger Hautblasenbildung, die sich im Sommer und nach Traumata, z. B. an Reibungsstellen der Kleidung, verschlimmerte. Die Blasenbildung trat hauptsächlich an den Knöcheln, Füßen, den dorsalen Seiten der Hände und den Ellenbogen auf. Diskrete Narbenbildungen. Haare, Nägel, Schleimhäute oder Genitalien waren nicht betroffen.  Ansonsten keine weiteren Beonderheiten.

Histologie

Die Histologie zeigt eine Spaltung auf der Ebene der basalen Keratinozyten (Hovnanian et al. 1993; Jonkman et al.1996).

EM: Die elektronenmikroskopische Untersuchung der Haut zeigte eine Spaltung innerhalb der basalen Keratinozyten.  Weiterhin lassen sich diskrete Anomalien der Hemidesmosomen mit schlecht ausgebildeten inneren Plaques (Liu et al. (2012).

IF: Kein Nachweis von BP-230 an der dermal-epidermalen Grenzfläche und in den Keratinozyten. Möglich ist eine verminderte Immunreaktivität für Beta-4-Integrin (ITGB4; 147557), PLEC1 (601282) und COL17A1 (113811).

Literatur
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  1. Fine JD et al. (2008) The classification of inherited epidermolysis bullosa (EB): report of the Third International Consensus Meeting on diagnosis and classification of EB. J Am Acad Derm 58: 931-950.
  2. Ganani D et al. (2021) Epidermolysis bullosa simplex due to bi-allelic DST mutations: Case series and review of the literature. Pediatr Dermatol 38: 436-441. 
  3. Groves R W et al. (2010) A homozygous nonsense mutation within the dystonin gene coding for the coiled-coil domain of the epithelial isoform of BPAG1 underlies a new subtype of autosomal recessive epidermolysis bullosa simplex. J Invest Derm 130: 1551-1557.
  4. Liu L et al. (2012) Autosomal recessive epidermolysis bullosa simplex due to loss of BPAG1-e expression. (Letter) J Invest Derm 132: 742-744.
  5. Takeichi Tet al. (2015) Founder mutation in dystonin-e underlying autosomal recessive epidermolysis bullosa simplex in Kuwait. Br J Dermatol 172:527-531.
  6. Wen D et al. (2021) Localized autosomal recessive epidermolysis bullosa simplex arising from a novel homozygous frameshift mutation in DST (BPAG1). Clin Exp Dermatol doi: 10.1111/ced.14917. 

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