Synonym(e)
Allgemeine Information
Der Fingerabdruck ist per Definition ein unveränderlicher, individuell geprägter und festgelegter Abdruck der Papillarleisten am volaren Endglied eines Fingers (Fingerkuppe bzw. Fingerbeere). Die Kriminalstik geht damit von der Einzigartigkeit und Unabänderlichkeit (ausgeschlossen sind narbenbildende Verletzungen) des Fingerabdrucks aus (Daktyloskopie). Selbst bei eineiigen Zwillingen werden unterschiedliche Prints gefunden.
Man unterscheidet verschiedene Merkmale des Fingerabdrucks:
- Grundmuster
- grobe Merkmale wie Schleifen, Bögen, Windungen
- feinere Merkmale: Sog. Minutien
- Porenstruktur und Porenabstände
Veränderungen des Daktylogramms (Verlust von Papillarleisten der Finger) werden unter Chemotherapie (Capecitabin) beobachtet, v.a. wenn es zu einem Hand-Fuß-Syndrom gekommen ist. Weiterhin können langdauernde topische Anwendungen von Glukokortikoiden ebenfalls Verlust des Finger-Leistenreliefs herbeiführen.
Hinweis(e)
Dies hat für die Betroffenen ganz praktische Bedeutung, da sie bei Einreisen in fremde Länder u.U. bei der Passkontrolle Schwierigkeiten bekommen könnten. Auch könnte die Handyidentifikation per Printanalyse, oder der Analyser am Arbeitsplatz nicht mehr funktionieren. Allg. muss damit gerechnet werden, dass sich das Daktylogramm bei Pat. mit Chemotherapie und einem Hand-Fuß-Syndrom verändert.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
- Al-Ahwal MS (2012) Chemotherapy and fingerprint loss: beyond cosmetic. Oncologist 17:291-293
- Sergeant A et al. (2012) Acquired loss of fingerprints: do topical corticosteroids play an aetiological role? Clin Exp Dermatol 37:679-680.