Synonym(e)
Chinesische Leberegel-Infektion
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Erreger
Clonorchis sinensis (chinesischer Leberegel; Verwandtschaft mit Opisthorchis viverrini und felineus); Größe 7-20 mm x 2-5 mm) in Abhängigkeit von der Befallstärke (je mehr Parastien,desto kleiner der Parasit). Morphologisch zeigen sich im hinteren Körperende hirschgeweihartige Testes. Eier sind gelbbraun, 28-32 µm x 12 x 17 µm groß; winziger Fortsatz am hinteren Eipol. Mirazidien sind nachweisbar. Deutlich abgesetzter Eideckel (wie bei einer Teekanne).
Vorkommen/Epidemiologie
V.a. in Ostasien auftretend. Befallen sind weltweit ca. 20 Millionen Menschen, aber auch fischfressende Säugetiere.
Ätiopathogenese
Eier gelangen mit Fäkalien in Oberflächenwasser und werden von Kiemenschnecken aufgenommen; in den Schnecken reifen innerhalb von 3 Wochen Zerkarien heran; die Zerkarien werden freigesetzt und dringen in Fische (vor allem der Karpfenfamilie) ein, in deren Muskulatur sie entzystieren; bei Verzehr von rohem Fisch kommt es zur Infektion des Menschen; dort setzen sich die adulten Würmer in den intra- und extrahepatischen Gallengängen ab (durch retrograde Invasion der Gallengänge durch die Papilla vateri).
Klinisches Bild
- Integument: Häufig zeigt sich ein milder Ikterus. Im Vordergrund stehen die extrakutanen Manifestationen.
- Extrakutane Manifestationen: Mechanische Irritation und entzündliche Reaktionen, Epithelproliferation und -desquamation sowie Wandfibrose der Gallengänge.
- Akutes Stadium: nach etwa 1-3 Wochen allgemeines Unwohlsein, Fieber, Oberbauchbeschwerden, Diarrhoen.
- Chronisches Stadium: bei > 30.000 Eier/g Stuhl handelt es sich um einen schweren Befall, der Symptome hervorruft: Kopfschmerzen, Mattigkeit, unregelmäßiger Stuhlgang, Meteorismus, Erbrechen, kolikartige rechtsseitige Oberbauchschmerzen, unregelmäßige Fieberschübe, Ikterus.
Diagnose
- Nachweis von Eiern im Stuhl oder im Duodenalsaft (da Eier sehr klein sind, ist der Nachweis oftmals erschwert)
- Sonographie
- Transhepatisches Cholangiogramm
- ERCP
- Serumantikörper sind kaum messbar.
Komplikation(en)
- Sekundärinfektionen (vor allem mit E. coli): Cholangitis, Cholezystitis, Pankreatitis
- Cholelithiasis
- Leberabszesse, -fibrose, -zirrhose
- Cholangiokarzinom.
Interne Therapie
- Praziquantel: Eintagestherapie mit 3mal 25 mg/kg KG p.o. Bei schwerem Befall 120 mg/kg KG für 2 Tage.
- Alternativ Biothionol (Lorothidol, Bitin [über die internationale Apotheke zu beziehen]): 30-50 mg/kg KG/Tag in 3 ED jeden zweiten Tag, jeweils abwechselnd mit einem behandlungsfreiem Tag. 5-15 Behandlungstage.
Prophylaxe
Gründliches Erhitzen von Fischen (ab 55 °C gehen Metazerkarien zu Grunde), Einfrosten bei -10 °C für 5 Tage tötet ebenfalls Metazerkarien ab.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
- Haswell-Elkins MR, Levri E (2003) Food-borne Trematodes. In: Cook GC, Zumla A Manson´s Tropical diseases. WB Saunders, 21st Edition, S. 1472-1486
- Ziegler K, Burchard GD, Meier-Brook A (1996) Leber- und Lungenegelinfektionen. In: Knobloch J, Tropen- und Reisemedizin. Gustav Fischer
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