ChlorakneL70.8
Synonym(e)
Erstbeschreiber
Herxheimer 1899
Definition
Ursache sind meist akzidentelle Expositionen durch halogenierte aromatische Kohlenwasserstoffe die bspw. bei Industrieunfällen freiwerden. Auch bei Futtermittelkontamination und Vergiftungen. Eine besondere Rolle in der Auslösung der Chlorakne spielt Dioxin. Perchlornaphthalin ist der Auslöser der PERNA-Krankheit.
Ätiopathogenese
Auslöser sind polychlorierte und polybromierte Naphthalene und Biphenole, polychlorierte Dibenzodioxine, Tetrachloroazobenzene, Tetrachloroazooxybenzen.
Halogenierte Kohlenwasserstoffe binden an den Dioxin-Rezeptor einem zytosolischen und nukleären Transkriptionsfaktor der bei der Regulation des Zellwachstums und der zellulären Differenzierung eine bedeutende Rolle spielt.
Halogenierte aromatische Kohlenwasserstoffe unterbrechen endokrine Signalachsen und erhöhen die Karzinogenese.
Lokalisation
Klinisches Bild
Die Kontamination kann über die Haut, den Magen-Darm-Trakt oder die Atemwege erfolgen. Schleichend oder perakut stellt sich die Chlorakne meist einige Wochen nach der Kontamination als monitorisches Zeichen der Intoxikation ein.
An allen Stellen mit Terminalhaaren und Talgdrüsenfollikeln kommt es zur Ausbildung von multiplen offenen und geschlossenen Komedonen, inflammatorischen Zysten. Auch Acne-inversa-artige und Acne-conglobata-artige Erscheinungen.
An systemischen Nebenwirkungen werden neurologische, kardiologische, nephrologische und gastrointestinale Schäden beobachtet.
Externe Therapie
Interne Therapie
Operative Therapie
Literatur
- Bock KW (2016) Toward elucidation of dioxin-mediated chloracne and Ah receptor functions. Biochem Pharmacol 112:1-5.