Definition
Unter dem Bergriff Carotine sind Naturfarbstoffe zu verstehen, die v.a. in farbigen Früchten, Wurzeln und Blättern vorkommen und zur Klasse der Carotinoide gehören. Carotine sind natürliche, aus 8 Isopreneinheiten aufgebaute Terpen (Tetraterpene). Es handelt sich um ungesättigte Kohlenstoffisomere mit 9 konjugierten trans-Doppelbindungen, 4 Methylverzweigungen.
Vorkommen
Carotine sind fettlöslich, lösen sich hingegen nicht Wasser, Säuren oder Basen. Es sind über 600 Carotin-Arten bekannt, die alle eine ähnliche Grundstruktur aufweisen.
Das bekannteste Carotin ist das Beta -Carotin, das Provitamin A (s.u. Vitamin A). Von ihm leitet sich der Name der gesamten Gruppe der Carotine ab. Beta-Carotin ist in der Natur weit verbreitet. Es kommt u.a. in Karotten (Daucus carota), Süßkartoffeln, Kürbissen, Aprikosen, Papayas und Mangos vor. Auch in dunklen Gemüsesorten wie Spinat, Broccoli, Endivien, Chicorée, Kresse, Blättern der Roten Beete oder Löwenzahn ist beta-Carotin enthalten.
Beta-Carotin bildet (als Provitamin A) die wichtigste Vorstufe des Vitamins A in Lebensmitteln und trägt daher auch die Bezeichnung Provitamin A. Hierbei wird Beta-Carotin unter Aufnahme von Wasser in 2 Moleküle Vitamin A gespalten.
Neben beta-Carotin können auch Alpha-, Gamma-Carotin und Beta-Cryptoxanthin in Vitamin A umgewandelt werden.
Wirkungen
Carotine übernehmen wichtige Funktionen bei der Photosynthese. Sie schützen Pflanzen vor den schädlichen Auswirkungen der UV-Strahlen. Werden Carotine in den Wurzeln gebildet, übernehmen sie dort den Schutz vor Infektionen.
Im menschlichen Organismus nehmen Carotine vor allem Zell-schützende und antioxidative Funktionen wahr.
Hinweis(e)
Als Lebensmittelfarbe trägt Carotin die Bezeichnung E 160 bzw. E 160a.