Definition
Begriff für Calciumionen-abhängige, papainähnliche Cysteinproteasen.
Calpaine kommen bei Menschen und Tieren vor. Sie spielen eine Rolle in der Entstehung ganz unterschiedlicher Erkrankungen, z.B. bei der Duchenne´schen Muskeldystrophie, bei den hereditären Epidermolysen (s.u. Epidermolysis bullosa simplex mit Mutation in Plectin-Isoform 1a) dem altersbedingten grauen Star, bei rheumatischen Erkrankungen, bei Typ 2 Diabetes und Durchblutungsstörungen. Mehrere Onkogene und Tumorsuppressorgenprodukte sind Substrate für Calpaine. Die Ca2+-aktivierte Protease Calplain verarbeitet u.a. den Interleukin-1-alpha-Vorläufer zu seiner reifen 17-kDa-Form (s.a. Interleukin-1 alpha).
Hinweis(e)
Das Interesse an der Hemmung der Calpaine ist groß. Mehr als 50 endogene und exogene Inhibitoren der Calpaine (= Calpastatine) sind bisher beschrieben worden. Calpastatine sind teilweise zelluläre und extrazelluläre Proteine. Weiterhin werden Medikamente als Hemmer der Cysteinproteasen eingesetzt.