Bircher-Benner Max

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024

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Biographische Angaben

Der Arzt Max Bircher-Benner (1867 – 1939) beschäftigte sich schon während seines Studiums in Wien, Berlin, Dresden und Zürich mit Naturheilkunde, Hydrotherapie und Diätetik.

Durch die Behandlung einer magenkranken Frau kam Bircher-Benner auf die Idee eine Rohkost-Diät zu entwickeln, die er zuvor im "Selbstversuch" getestet hatte nachdem er an einer  Hepatitis erkrankt war. Der bekannteste Bestandteil seiner Diät ist das zur Vollwertkost zu zählende Bircher-Müsli (s.u.).

1903 veröffentlichte er die Schrift „Grundzüge der Ernährungstherapie auf Grund der Energetik“. Bircher-Benner ging davon aus, dass die Strahlung der Sonne der sichtbare Ausdruck der kosmischen Schöpfungs- und Ordnungskraft sei. Jedes Lebewesen in der Natur sei von dieser Lebensenergie durchströmt, die seine biologische Ordnung aufrechterhält. Den Pflanzen wird die Lebensstrahlung über die Fotosynthese direkt von der Sonne mitgeteilt, Menschen und Tiere müssen sie mehrheitlich aus der Nahrung beziehen. Eine weitere These war die, dass rohe Nahrungsmittel wertvoller seien als gekochte und pflanzliche Nahrung wertvoller als Fleisch.

Seine Thesen stießen auf breite Kritik der Schulmedizin, bzw. widersprachen den vorherrschenden Ansichten zur Ernährung. Bircher wurde wegen seiner Behandlungsmaßnahmen aus dem Zürcher Ärzteverbandes ausgeschlossen mit der Bgründung „er habe das wissenschaftliche Gebiet verlassen – und sei  nicht mehr tragbar!

Max Bircher-Benner entwickelte neben seinen diätetischen Vorgaben auch eine sog. Ordnungstherapie für seine Patienten, die Ordnung auf dem Teller, Ordnung im Körper und im Geiste schaffen sollten.
Er verordnete nach einem streng eingehaltenen Plan Bewegung im Freien, Gymnastik, Luftbäder und Hydrotherapie. Bircher-Benner bezeichnete sein Sanatorium mit Namen Lebendige Kraft als «Lebensschule» und als «wirksames Instrument gegen die Degeneration» der Bevölkerung durch «unnatürliche» Lebensweise. Ein prominenter Patient war Thomas Mann, der das Sanatorium 1909 in einem Brief allerdings als „hygienisches Zuchthaus“ bezeichnete und sich hier für seinen Roman Der Zauberberg inspirieren ließ.

Das Original-Birchermüesli, „d’Spys“ ist wie folgt zusammengesetzt:

1 Esslöffel Haferflocken, 3 Esslöffel Wasser,

1 bis 2 Äpfel mit Haut und Kerngehäuse geraffelt,

Saft einer halben Zitrone, 1 Esslöffel gezuckerte Kondensmilch.

Alles frisch zubereiten, mischen und 1 Esslöffel geriebene Nüsse darüber streuen.  Das Birchermüesli, das über alle Sprachgrenzen hinaus zu einem Begriff für gesunde Ernährung wurde, galt nicht etwa als Beigabe, sondern als vollwertige Morgen- oder Abendmahlzeit.

 

 

 

 

 

Literatur
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  1. Beer AM (2016) Die Geschichte der Naturheilkunde. Koffler DruckManagement. Dortmund. ISBN: 978-3-00-052760-9 
     

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