Definition
Bezeichnung für das allergologische Phänomen einer „organbegrenzten“ applikationsanhängigen Allergiemanifestation. Beispielhaft ist die Heparinallergie mit allergischen, dermatitischen Reaktionen an den Injektionsstellen. Diese Patienten tolerieren trotz „kutaner“ Sensibilisierung eine intravenöse Heparingabe. Rein theoretisch wäre eine hämatogene „kontaktallergische Dermatitis“ zu erwarten.
Im Gegensatz zur subkutanen Injektion verbleiben Heparinmoleküle nach intravenöser Gabe in der Blutzirkulation, bzw. sie werden rasch ausgeschieden, führen jedoch nicht zu einem dermatitischen Aufflammphänomen an den Injektionsstellen.
Diese Besonderheit einer applikationsabhängigen Allergiemanifestation wird auch bei Thiomersal (Hautkontakt vs. Intramuskuläre Impfung), Nickel (Hautkontakt vs. Orthopädische Implantate) beobachtet.
LiteraturFür Zugriff auf PubMed Studien mit nur einem Klick empfehlen wir Kopernio
- Trautmann A (2006) Heparinallergie: Spättypallergie gegen subkutane Heparininjektion. Allergo J 15: 501-506
- Trautmann A (2006) Allergie gegen Heparin s.c.: Welche Alternativen zur Thromboseprophylaxe gibt es? hautnah dermatologie 22:311, 314, 316-317
- Trautmann A (2018) Heparinallergien - Empfehlungen zur Diagnostik und Patientenmanagement.. Allergo J Int 27: 122-125
- Weberschock T et al. (2010) Das Risiko für Kreuzreaktionen bei Typ IV Allergien gegenüber s.c. Heparinpräparationen: Eine systematische Übersichtsarbeit. Abstract-CD 46 DDG-Tagung: P02/01.