Kolitis eosinophileK52.9
Synonym(e)
Definition
Seltene, immunvermittelte, eosinophile, entzündliche Darmerkrankung unklarer Ätiologie, die dem Formenkreis der eosinophilen Gastrointestinopathien (Eosinophile Ösophagitis, Eosinophile Gastroenteritis u.a.) zugehörig ist.
Ätiopathogenese
Ursächlich ist eine Darmwandinfiltration mit eosinophilen Granulozyten, die eine unspezifische Entzündungsreaktion unterschiedlichster Lokalisation, Ausdehnung und Morphe induziert. Die klinische Symptomatik korreliert mit dem Ausmaß der eosinophilen Infiltration, nicht jedoch mit der Höhe des IgE-Wertes. Insbes. bei Kindern kann eine allergische Diathese nachgewiesen werden (z.B. Nahrungsmittelallergie). Auch Cephalosporine wurden als Auslöser beschrieben.
Manifestation
In jedem Lebensalter möglich. Im Kindes-und Jugendalter (durchschnittlich 12,1 Jahre); im späteren Erwachsenenalter zwischen dem 30.-50.LJ
Klinisches Bild
Das Kardinalsymptom der Erkrankung ist der rechtsseitige Unterbauchschmerz (häufig sind Zökum und Colon ascendens betroffen) verbunden mit blutiger (29%) oder nicht-blutiger Diarrhoe (57%) und Gewichtsverlust (29%). Endoskopisch werden pseudopolypöse Lumeneinengungen mit Ileussymptomatik, kleinen Ulzera, Blutungen oder Perforationen nachgewiesen.
Labor
Histologie
Mukosale oder transmurale eosinophile Infiltration der Wand des Kolons
Therapie
Primär sind konservative Therapieansätze mit Absetzen fraglich auslösender Noxen und systemischer Kortikosteroidapplikationen indiziert.
Erst bei Beschwerdepersistenz wird ein Resektionseingriff nicht zu umgehen sein.
Hinweis(e)
Meist wird die Diagnose nicht (wünschenswerterweise) endoskopisch-bioptisch gesichert, sondern sie wird unter der Verdachtsdiagnose einer akuten Appendizitis per explorativer Laparotomie erzwungen.
Weitere eosinophile Organmanifestationen sind möglich: Befall des Ösophagus (Eosinophile Ösophagitis), des Magens (Eosinophile Gastroenteritis), der Lunge (Eosinophile Pneumonie), Befall der Harnblase (eosinophile Cystitis).
Literatur
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