Inflammatorische dendritische Zelle
Synonym(e)
Erstbeschreiber
Steinmann R 1973
Definition
Inflammatorische dendritische Zellen gehören zu den professionellen antigenpräsentierenden Zellen (APC). Sie leiten sich von CD14+ Monozyten und z.T. von den dendrischen Zellen des peripheren Blutes ab. Inflammatorische dendritische Zellen entstehen reaktiv bei einer akuten oder chronischen Inflammation des Gewebes. Sie wandern zunächst aus dem Blut in das läsionale Gewebe ein. Dort nehmen sie die Eigenschaften von dendritischen Zellen an (Klechevsky E 2015). In gesundem, nicht-entzündetem Gewebe fehlen sie gänzlich. IDCs wandern später aus dem entzündeten Gewebe in die drainierenden lymphatischen Organe, und präsentieren dort Antigene naiven T-Zellen.
Allgemeine Information
IDCs exprimieren CD1a und CD1c, CD206 und andere Oberflächenmarker (Brüggen MC et al. 2016). Weiterhin konnte gezeigt werden, dass IDCs eine NO-Synthase induziert und dass sich NO als ein wichtiger metabolischer Regulator der IDCs darstellt (Everts B et al. 2012). IDCs sezernieren in vitro Interleukin-1beta, TNF-alpha, Interleukin-6 und Interleukin-23. Sie sind damit befähigt die Th17-Lymphozyten-Antwort zu stimulieren.
Literatur
- Brüggen MC et al. (2016) Antigen – bzw. Allergenpräsentation. In: Allergologie, Biedermann T et al. (Hrsg) Springer-Verlag S 58
- Everts B et al. (2012) Commitment to glycolysis sustains survival of NO-producing inflammatory dendritic cells. Blood 120:1422-1431.
- Klechevsky E (2015) Functional Diversity of Human Dendritic Cells. Adv Exp Med Biol. 850:43-54.
- Segura E et al. (2014) Inflammatory dendritic cells. Med Sci (Paris) 30:64-68.
- Shortman K et al. (2013) Plasmacytoid dendritic cell development. Adv Immunol 120:105-126. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/2407038