Synonym(e)
Definition
Mit dem Begriff „Haarspülung“ werden cremige und gutriechende Pflegeprodukte bezeichnet, die nach der Haarwäsche Haut und Haar auf einfache und schnelle Weise pflegen, glätten und zu mehr Glanz verhelfen.
Allgemeine Information
Das Haar wird durch Umwelteinflüsse wie Sonnenlicht, Wasser und Wind sowie chemische und physikalische Behandlungen durch Haarfärbungen, Haartönungen und Haarglättungen künstlichen Lockenbildungen zunehmend und strukturverändernd strapaziert. Auch häufiges Bürsten, Frisieren mit scharfkantigen Kämmen und heißes Föhnen strapaziert das Haar. Im Handel werden bei dieser Indikation Haarpflegemittel angeboten (meist unter dem Begriff Haarspülungen oder Conditioner) die den Zustand des Haares verbessern sollen.
Grundsätzlich unterscheidet man Haarpflegemittel zum Ausspülen („Rinse-Off“-Produkte) oder zum Verbleib im Haar („Leave-In“-Produkte). Rinse-Off-Haarspülungen werden nach der Wäsche ins feuchte Haar eingearbeitet und nach einigen Minuten wieder ausgespült.
Hinweis(e)
Die Grundrezeptur von Haarspülungen und Haarkuren basieren i.A. auf einer fließenden Öl/Wasser- Creme-Zubereitung, einer Emulsion. Derartige fließende Emulsionen (Lotionen) sollen eine gute Spreitbarkeit aufweisen damit sie sich nach ihrer Applikation leicht auf der Kopfhaut verteilen bzw. an den Haarschäften entlang über die Kopfhaut fließen. Sie bestehen aus Fettalkoholen, aus Emulgatoren, aus quartären Ammoniumverbindungen sowie zum allergrößten Teil aus Wasser. Ihr pH-Wert ist i.A. dem Ph-Wert der Kopfhaut angepasst, also leicht sauer.
Fettalkohole sind in nativer Form (natürliche Fettalkohole) einwertige, lineare aliphatische Alkohole mit 6 bis 22 C-Atomen pro Molekül (Bemerkung: höher molekulare Fettalkohole werden als Wachsalkohole bezeichnet). In der Kosmetik werden hauptsächlich, gesättigte lineare Fettalkohole mit einer Kettenlänge von 12 bis 18 C-Atomen eingesetzt (z.B. Octadecanol = Stearylalkohol - C18H37OH). Neben den Fettalkoholen kommen auch öl- und wachsartige Substanzen wie beispielsweise künstliche aliphatische Kohlenwasserstoffe wie Paraffine oder das natürliche Bienenwachs zum Einsatz. Weitere wichtige Inhaltsstoffe sind Verdickungs- und Konservierungsmittel sowie Parfümöle.
Ein weiterer Hinweis: Strapaziertes Haar bildet auf der Oberfläche negative Ladungen aus. Antistatisch wirksame Haarpflegemittel gleichen diese durch spezielle kationische Pflegestoffe (quartäre Ammoniumverbindungen) wieder aus. Derartige polare Substanzen lagern sich an die negativen Ladungen des Haares an und bilden somit eine dünne Schicht an den geschädigten Haarflächen aus. Damit verbessern sie die Kämmbarkeit und verleihen dem Haar wiederum Glanz.
Ein Beispiel hierfür ist das Tensid Cetyltrimethylammoniumchlorid. Seit einigen Jahren werden vermehrt Silikone und Silikonderivate als Pflegestoffe eingesetzt. Weitere Inhaltsstoffe sind wie bei anderen Haarpflegeprodukten auch, Verdickungs- und Konservierungsmittel sowie Parfümstoffe.
Haarkuren sind i.A. deutlich visköser als Haarspülungen und werden deshalb oft in Tiegeln angeboten (Cave: mikrobielle Kontamination).