Gelée royale

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024

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Synonym(e)

Bienenköniginnenfuttersaft; Gelee royale; Gelée royale; Weiselfuttersaft

Definition

Gelée royale besteht aus den Sekreten der Hypopharynxdrüsen von jungen Arbeiterbienen. Mit diesem Gemisch werden die Bienenlarven während der ersten drei Larvenstadien gefüttert und erhalten dadurch einen Wachstums- und Entwicklungsschub. Die Larve der Arbeiterbiene werden anschließend nur noch mit Pollen und Honig gefüttert; die Larve der zukünftigen Königin hingegen wird bis zur Verdeckelung ihrer Zelle mit Gelée royale gefüttert (Kamakura M 2011). Zur Gewinnung von Gelée royale wird einem Bienenvolk die Königin entfernt, und es werden vorgefertigte Königinnenzellen in den Bienenstock eingesetzt. In einer Bienensaison kann ein Bienenvolk etwa 500 g Gelée royale produzieren.

 

Inhaltsstoffe(e)

Gelée royale enthält u. a. Kohlenhydrate, Eiweiß, B-Vitamine und Spurenelemente. Die wichtigsten Inhaltsstoffe sind:

  • 10–23 % Zucker
  • 60–70 % Wasser
  • 9–18 % Proteine und Aminosäuren (Als Major Royale-Proteine ​​(MRJPs) wurde eine Familie von Proteinen beschrieben, die von der Honigbiene ausgeschieden werden. Die Familie besteht aus 9 Proteinen, von denen MRJP1 (auch Royalactin genannt), MRJP2, MRJP3, MRJP4 und MRJP5 in der von Arbeiterbienen ausgeschiedenen Gelée Royale enthalten sind. MRJP1 ist das am häufigsten anzutreffende Protein. Diese 5 Proteine ​​machen 82-90% der Gesamtproteine ​​eines Gelée Royale aus. MRJP1 wurde als einzelnes Molekül (Monomer) erstmals von Kamakura M. et al. an der Toyama Prefectural University im Jahr 2001 isoliert.
  • 4–8 % Fette

Weiterhin: Thiamin, Riboflavin, Pyridoxin, Niacin, Pantothensäure, Biotin, Folsäure, Sterine, Biopterin, Juvenilhormon und Neopterin, Mineralstoffe und Spurenelemente. 4-Hydroxybenzoesäuremethylester als natürliches Konservierungsmittel.

Für Gelée Royale existiert eine internationale ISO-Norm (ISO12824:2016). Diese unterscheidet 2 Qualitätsstufen, die von den Futterbedingungen des Volkes abhängen. Bei der höheren Qualitätsstufe erhalten die Bienen nur natürliche Nahrung. Bei der zweiten Stufe werden die Bienen zusätzlich mit einer Futterlösung ernährt.

 

Komplikation(en)

Der Verzehr von Gelée royale kann, insbesondere durch seinen Anteil an Proteinen und Aminosäuren, zu allergischen Typ I-Reaktionen führen. So wurden nach der Einnahme von Gelée-royale-haltigen Präparaten das Auftreten eines oralen Allergiesyndroms (Paola F et al. 2014), von Angioödemen, Asthmaanfällen (Thien FC et al. 1996), von Erbrechen, Durchfall oder Blutdruckabfall beobachtet. Mehrfach sind lebensbedrohliche Anaphylaxien beschreiben worden (Mizutani Y et al. 2011). MRJP1 und MRJP2 wurden bisher als Major-Allergen identifiziert. Zu Bienengiftallergiker bestehen keine Beziehungen.  Öfters jedoch wurden Pollensensibilisierungen beschrieben (Kreuzreaktionen?) (Jäger L et al. 2001)

Hinweis(e)

Gelée royale (Royal jelly extract; Royal jelly powder) findet neben Propolis Verwendung in kosmetischen Präparaten und in Nahrungsergänzungsmitteln; als Ausgangsstoff für arzneiliche Präparate hat es keine Bedeutung mehr.

Literatur
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  1. Buttstedt A. et al. (2018) How Honeybees Defy Gravity with Royal Jelly to Raise Queens. Current Biology doi:10.1016/j.cub.2018.02.022.
  2. Guendouz M et al. (2017) Preventive effects of royal jelly against anaphylactic response in a murine model of cow's milk allergy. Pharm Biol 55:2145-2152.
  3. Jäger L et al. (2001) Nahrungsmittelallergene. In Jäger L et al (Hrsg) Nahrungsmittelallergien und – intoleranzen. Urban&Fischer Verlag S.170
  4. Kamakura M (2011) Royalactin induces queen differentiation in honeybees. Nature 473:478-83. 
  5. Mizutani Y et al. (2011) Major royal jelly protein 3 as a possible allergen in royal jelly-induced anahttps://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/?term=Masaki+Kamakura+2011+naturephylaxis. J Dermatol 38:1079-1081.
  6. Okamoto I et al. (2003)  Major royal jelly protein 3 modulates immune responses in vitro and in vivo. Life Sci 73:2029-2045.
  7. Paola F et al. (2014) Oral allergy syndrome in a child provoked by royal jelly. Case Rep Med:941248.
  8. Thien FC et al. (1996) Asthma and anaphylaxis induced by royal jelly. Clin Exp Allergy 26:216-22.
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Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024