Definition
Reife B-Zellen entstehen im Knochenmark nachdem B-Vorläuferzellen ihre v (variable), d (diversity) und j (joining) Gene zu einem funktionellen vdj-Segment rearrangiert haben. Dies geschieht zuerst für die schweren Ketten, die µ-Kette, so dass ein IgM Antikörper resultiert, danach für die leichten Ketten. Die nun gebildeten Antikörper zählen zu den sogenannten natürlichen Antikörpern.
Der zweite Entwicklungsschritt in den lymphatischen Organen ist Antigen- und T-Zell-abhängig. Nach Kontakt mit einem passenden Antikörper durch Bindung an das membranständige IgM der B-Zelle kommt es zur Proliferation der B-Zelle in den Keimzentren. Es folgt ein Wechsel der Immunglobulinklasse der schweren Kette ("switch") durch ein "Herausschneiden" der Schwerklassengene Cµ und nachfolgender (s.u. IgE-Klassenwechsel) Gene bis zu einer anderen Immunglobulinklasse (Cγ, Cα, Cε), so dass IgG, IgA oder IgE gebildet werden kann. Anschließend erfolgt die "somatische Hypermutation", die überzufällig häufige Mutation durch Basenaustausch in den für die Antigenbindung kodierenden Gensegmenten. Die genetisch veränderte Tochterzellen produziert (und exprimiert) einen Antikörper mit einer geänderten Affinität. B-Zellen mit dem "besten" Antikörper in bezug auf Spezifität und Affinität werden positiv selektioniert.