Apfelsine

Autor: Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024

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Synonym(e)

Citrus aurantium dulcis; Citrus sinensis; Orange

Vorkommen

Herkunft wahrscheinlich Ost-Indien, Myanmar und Südchina. In vielen tropischen und subtropischen Ländern der Erde auf Plantagen angebaut.

Anwendungsgebiet/Verwendung

Als Nahrungsmittel. Das Öl der Orangenblüten und Knospen sowie der Schalen hat zwar keine pharmakologische Wirkung, wird aber aufgrund seines bitteraromatischen Geschmacks und angenehmen Geruchs vielfach als Geschmacks- und Geruchskorrigens eingesetzt.

Ein weiteres wichtiges Anwendungsgebiet ist der Einsatz in der Likör- und Nahrungsmittelindustrie, bei der Herstellung von Backwaren, Essenzen, Getränken, Sirup .

Kosmetisch werden Extrakte der Apfelsine in Parfums  und Seifen Citrus unter der Bezeichnung aurantium dulcis (INCI) angewendet.   

Unerwünschte Wirkungen

Als Allergene kommen die Bestandteile des ätherischen Öls wie D-Limonen, Citral, Citronellal, Linalylacetat u.a. infrage. Sensibilisierungspotenz: Schwach. Sensibilisierungshäufigkeit: Selten. Anaphylaktische Reaktionen sind beschrieben.

Bemerkenswert sind Mitteilungen auf Sensibilisierungen gegen Apfelsinenkerne (auch auf Apfelkerne), die teilweise zu anaphylaktischen Reaktionen geführt haben. In diesen Fällen waren Ko-Sensibilisierungen auf Nüsse bekannt.

Klinisches Bild

In jüngster Zeit sind die Fallzahlen so weit zurückgegangen, dass Zitrusfrüchte als Testkomponente aus den Standardreihen verschwunden sind. Früher hatten besonders Beschäftigte in der Fruchtindustrie, beim Einmachen und Schälen (Dosenfrüchte, Marmelade) unter Kontaktdermatitiden zu leiden. Heute diagnostiziert man noch gelegentlich eine Sensibilisierung bei einem Gemüse- oder Fruchthändler. Auch Cheilitiden sind bekannt geworden. Berühmt wurde jener Fall eines Analekzems bei einem jungen Mädchen, dessen Vater, ein Fruchthändler, die Familienmitglieder zwang, das zum Einwickeln der Apfelsinen verwendete Seidenpapier als Toilettenpapier zu benutzen. Die aus der Schale in das Seidenpapier übergetretenen ätherischen Öle waren die Ursache. Auch das zum Schutz der Apfelsinen vor dem Verfaulen schon im Ursprungsland auf die Schale aufgebrachte Konservierungsmittel kann Ursache eines Kontaktekzems sein. Hierfür kommt weniger das früher viel verwendete Diphenyphenol als vielmehr das in letzter Zeit fast ausschließlich eingesetzte Antimykotikum und Fungizid Thiabendazol (Imidazolderivat) infrage. Eine gegenüber diesem Stoff allergische Person muss sowohl den Kontakt mit gespritzten Zitrusfrüchten als auch imidazolhaltigen Fußpilzmitteln meiden.

Literatur
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  1. Ono R et al. (2015) A case of food-dependentexercise-induced anaphylaxis caused by ingestion of orange. Arerugi 64:149-155
  2. Turner PJ et al. (2011) Anaphylaxis to apple und orange seed. J Allergy C 128:1363-1365.
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