Rhei radix

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

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Synonym(e)

Rhabarberwurzel

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Definition

Offizinelle Zubereitung der Wurzeln und der Rhizome des Rheum officinale (syn.: Rheum palmatum)

 

HMPC-Monographie: Well-established use: Intern: kurzfristig bei gelegentlich auftretender Obstipation
ESCOP-Monographie: kurzfristig zur Behandlung bei gelegentlich auftretender Verstopfung.
Kommission E-Monographie: bei Verstopfung (Obstipation).

Durch klinische Daten belegt und zugelassen: äußerlich als Pinselung bei Entzündungen des Zahnfleischs und der Mundschleimhaut.

 

Erfahrungsheilkunde: zur Erweichung des Stuhls z.B. bei Analfissuren, vor rektal-analen Operationen, auch bei Magen-Darm Katarrh in niedriger Dosierung.

Inhaltsstoffe

Wirksamkeitsmitbestimmende Inhaltsstoffe mit laxierender Wirkung sind Anthracenderivate (3-12%) v.a. Anthrachinonglykoside und Dianthronglykoside (z.B. Sennosid A-F) sowie deren Aglyka: Rhein mit seinem Prodrug Diacerein, Rheum-Emodin, Aloe-Emodin (s.u. Emodine). Weiterhin Catechingerbstoffe (s.u. Gerbstoffe), Pektine und Flavonoide

Wirkungen

Laxierend, sekretagog, hydragog, antiresorptiv, Hemmung der propulsiven Kontraktionen, adstringierend.

Anwendungsgebiet/Verwendung

Nach Vorgaben der Kommission E:  zur kurzfristigen Behandlung der Obstipation. 
 

Dosierung

Fertigpräparate sind zu bevorzugen; die Anwendungsdauer ist auf maximal 1-2 Wochen zu begrenzen.
 

Unerwünschte Wirkungen

Bei höherer Dosierung kann es zu kolikartigen Bauchschmerzen kommen, bei langandauernder Anwendung zu Albuminurie, Elektrolytstörungen, Hypokaliämie, Muskelschwäche, Pigmenteinlagerungen in der Darmschleimhauti.

Cave: Digitalisempfindlichkeit erhöht!!!

Kontraindikation

(s. Angaben der Handelspräparate); Ileus jeglicher Genese, entzündliche Magen-Darm-Erkrankungen. Kinder < 12Jahre, Schwangerschaft und Stillzeit (Fehlen ausreichender toxikologischen und klinischer Daten)
 

Wechselwirkungen

Verstärkung der Digitaliswirkung bei längerer Anwendung. erhöhter Kaliumverlust bei zeitgleicher Gabe von Diuretika, Nebennoerenrindenhormonen oder Süßholzwurzel!

Literatur

  1. Ammon HTP (2014) Hunnius Pharmazeutisches Wörterbuch. Walter de Gruyter GmbH Berlin,Boston  S.1546-1547
  2. Schilcher H (2016)  Leitfaden Phytotherapie. Urban & Fischer München S.264-266 
  3. Zhou Z (1989) Application and mechanism of radix et rhizoma rhei in treating diseases of the digestive system. Zhongguo Zhong Yao Za Zhi 14:501-503
  4. https://arzneipflanzenlexikon.info/rhabarber.php
  5. https://www.ema.europa.eu/en/medicines/herbal/rhei-radix#overview-section
  6. Wenigmann M. (2017) Phytotherapie Arzneidrogen, Phytopharmaka, Anwendung. Urban & Fischer, S. 178-179

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