Rainfarn
Synonym(e)
Tanacetum vulgare
Definition
Tanacetum vulgare auch Wurmkraut genannt) ist ein in Mitteleuropa heimisches, bis 1m hohes Wegrandgewächs aus der Familie der Korbblütler.
Vorkommen
Europa, Nordasien, nach Amerika exportiert.
Anwendungsgebiet/Verwendung
Phytomedizin: In der Volksmedizin als Wurmmittel, Abortivum, Mittel gegen Zahnschmerzen und Neuralgien, Migräne, Magen-Darmbeschwerden, Blasenleiden und Dysmenorrhoe eingesetzt.
Kosmetik: Tanacetum vulgare extract wird in kosmetischen Rezepturen eingesetzt. Er wirkt als Hautpflegemittel.
Unerwünschte Wirkungen
- Rainfarn enthält Sesquiterpenlaktone: Neben Parthenolid auch Crispolid,Tanacetin u.a. sowie das Monoterpen beta Thujon.
- Sensibilisierungspotenz: Mittelstark. Sensibilisierungshäufigkeit: Selten. Bei Patienten mit nachgewiesener Kompositenallergie ist der Rainfarn mit über 60% an positiven Testreaktionen beteiligt. Kreuzreaktivität besteht besonders zu Chrysanthemen, Mutterkraut und Kamille.
- Auftreten von aerogener Kontaktdermatitis an Gesicht, Dekolleté, Handrücken oder Hals ist möglich.
Hinweis(e)
Cave! Das ätherische Öl enthält etwa 60% des Nervengiftes beta-Thujon. Todesfälle nach Anwendung von Rainfarn als Wurmmittel und Abortivum sind beschrieben.
Literatur
- Goadsby PJ (2003) Herbal medicine. N Engl J Med 348: 1498-1501
- Hausen BM, Vieluf K (1997) Allergiepflanzen, Pflanzenallergene. Ecomed Verlag Landsberg/München, S. 235–237