Hundskamille, stinkende
Synonym(e)
Definition
Vorkommen
Anwendungsgebiet/Verwendung
Die Hundskamille besitzt phytotherapeutisch keine wesentlche Bedeutung. Allergologisch ist die Pflanze im Gegensatz zur echten Kamille (Matricaria chamomilla) relevant. Das Sesquiterpenlacton Anthecotulid führt äußerlich bei empfindlichen Personen zu starken Hautreizungen, Bindehautentzündungen und allergischen Reaktionen der Atemorgane. Bei systemischer Aufnahme (z.B. durch Trinken eines Hundskamillentee) kann es zu Schleimhautreizungen und anaphylaktischen Reaktionen kommen.
Der Hundskamille werden brechreizverursachende, menstruationsfördernde und spasmolytische Eigenschaften zugeschrieben. In den USA soll der Aufguss des Krauts bei Erkältungen, rheumatischen Beschwerden, Kopfschmerzen und Fieber eingesetzt werden. Anwendungen werden nicht empfohlen.
Unerwünschte Wirkungen
Allergologische Information: Bekanntes Allergen: Anthecotulid. Sensibilisierungspotenz: Stark. Sensibilisierungshäufigkeit: Gelegentlich.
Hinweis(e)
In der Literatur sind zwar zahlreiche Fälle von allergischen und toxischen Kontaktdermatitiden beschrieben, jedoch handelt es sich in der Mehrzahl um toxische Reaktionen. Kreuzreaktion mit anderen Kompositenarten (s.u. Kompositen-Mix) sind zu erwarten und auch schon beobachtet worden.
Literatur
- Hausen BM, Vieluf K (1997) Allergiepflanzen, Pflanzenallergene. Ecomed Verlag Landsberg/München 71–72
- Quarenghi MV et al. (2000) Antimicrobial activity of flowers from Anthemis cotula. Fitoterapia 71: 710-712