Nivolumab

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Dr. med. S. Leah Schröder-Bergmann

Co-Autor:Dr. med. Jeton Luzha

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Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024

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Definition

Monoklonaler PD-1-Antikörper, der zur Behandlung des nicht-resezierbaren oder metastasierenden malignen Melanoms und bei lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) eingesetzt wird.

Wirkungsspektrum

Nivolumab bindet an den PD-1-Rezeptor (Programmed Death Receptor 1) auf T-Zellen und stimuliert auf diese Weise das Immunsystem.  Weiteres s. u. PD-1-Antikörper 

Anwendungsgebiet/Verwendung

Metastasiertes malignes Melanom:

Die Gesamtansprechraten betrugen beim metastasierten malignen Melanom bei einer Nivolumab-Monotherapie  43,7%. Das progressionsfreie Überleben betrug 2,9 Monate. Deutlich verbessert werden konnte dieser Therapieerfolg durch die gleichzeitig verabreichte Kombination von Nivolumab mit dem CTLA-4-Antikörper Ipilimumab (CheckMate 069-Studie). Beide Checkpoint- Inhibitoren wirken voneinander unabhängig, sodass mit ihrem kombiniertem Einsatz eine synergistische Wirkung zu vermuten ist.

In einer weiteren Phase III Studie führte bei Patienten mit fortgeschrittenem Melanom die Kombination von Nivolumab und Ipilimumab zu einem längeren progressionsfreien Überleben und  zu einer höheren objektiven Ansprechrate als unter der Monotherapie mit Ipilimumab (Wolchok et al. 2017).     

 

Unerwünschte Wirkungen

Sehr häufig (≥ 1/10): Müdigkeit, Hautausschlag, Juckreiz, Diarrhö, Übelkeit, Neutropenie, erhöhte AST, erhöhte ALT, Anstieg der alkalischen Phosphatase, Lipase-Anstieg, Amylase-Anstieg, Hypokalziämie, Kreatinin-Anstieg, Hyperglykämie, Lymphopenie, Leukopenie, Thrombozytopenie, Anämie, Hyperkalziämie, Hyperkaliämie, Hypokaliämie, Hypomagnesiämie und Hyponatriämie

Häufig (≥ 1/100, < 1/10): Infektionen der oberen Atemwege, infusionsbedingte Reaktionen, Hypersensibilität, Hypothyreose, Hyperthyreose, verminderter Appetit, periphere Neuropathie, Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Hypertonie, Pneumonitis, Dyspnoe, Husten, Kolitis, Stomatitis, Erbrechen, Bauchschmerzen, Obstipation, trockener Mund, Vitiligo, trockene Haut, Erythem, Alopezie, Muskel- und Skelettschmerzen, Arthralgie, Pyrexie, Ödeme (einschließlich peripheres Ödem), Anstieg des Gesamt-Bilirubins, Hypoglykämie, Hypermagnesiämie, Hypernatriämie und Gewichtsverlust

Gelegentlich (≥ 1/1.000, < 1/100): Pneumonie, Bronchitis, Nebenniereninsuffizienz, Hypophysen­insuffizienz, Hypophysitis, Thyroiditis, Diabetes mellitus, Dehydrierung, metabolische Azidose, Hepatitis, Polyneuropathie, autoimmune Neuropathie (einschließlich Gesichtsnerv- und Abduzensparese), Uveitis, verschwommenes Sehen, trockene Augen, Tachykardie, Pleuraerguss, Pankreatitis, Gastritis, Erythema multiforme, Psoriasis, Rosazea, Urtikaria, rheumatische Polymyalgie, Arthritis, tubulointerstitielle Nephritis, Nierenversagen (einschließlich akutem Nierenversagen), Schmerzen und Schmerzen in der Brust (OPDIVO® Fachinformation)

Weiterhin wurde über makulopapulöse, psoriasiforme und lichenoide sowie in selteneren Fällen auch autoimmune bullöse Exantheme (s.u. Lichen ruber pemphigoides) und Vitiligo (Mueller KA et al. 2021).

 

Präparate

Opdivo®

Hinweis(e)

In einer Phase III-Studie wurden 906 Patienten nach kompletter Resektion von Melanomen des Stadiums IIIB und IIIC oder IV entweder mit intravenösem Nivolumab (3mg/kgKG alle 2 Wochen) oder mit Ipilimumab (10mg/kgKG alle 3 Wochen über 4 Dosierungen und anschließend alle 2 Wochen) behandelt. die Patienten wurden über einen Zeitraum von 1 Jahr  bzw. bis zum Auftreten einnes Rezidivs oder nicht vertretbarer Toxizität  behandelt. Der direkte Vergleich, ergab bei besserer Verträglichkeit ein signifikantes längeres Überleben in der mit Nivolumab behandelten Gruppe (Weber J et al 2017).   

Literatur

  1. Mehta A et al. (2016) Myocarditis as an immune-related adverse event with ipilimumab/nivolumab combination therapy for metastatic melanoma. Melanoma Res 26:319-320.
  2. Mueller KA et al. (2021) A case of severe nivolumab-induced lichen planus pemphigoides in a child with metastatic spitzoid melanoma. Pediatr Dermatol 40: 154-156.

  3. OPDIVO® Fachinformation /Zusammenfasung der Merkmale des Arzneimittels. https://fi.b-ms.de/Opdivo

  4. Postow MA et al. (2015) Nivolumab and ipilimumab versus ipilimumab in untreated melanoma. N Engl J Med 372:2006-2017. 

  5. Sibaud Vet al. (2016) Dermatologic complications of anti-PD-1/PD-L1 immune checkpoint antibodies. Curr Opin Oncol PubMed PMID: 27136138.
  6. Weber JS et al. (2013)  Safety, efficacy, and biomarkers of nivolumab with vaccine in ipilimumab-refractory or -naive melanoma. J Clin Oncol 31: 4311-4318
  7. Weber J et al. (2017) Adjuvant Nivolumab versus Ipilimumab in Resected Stage III or IV Melanoma.N Engl J Med 377:1824-1835. 
  8. Wolchok JD et al.(2017) Overall Survival with Combined Nivolumab and Ipilimumab in Advanced Melanoma. N Engl J Med 377:1345-1356.

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