PD-1-Antikörper

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Dr. med. S. Leah Schröder-Bergmann

Co-Autoren:Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles, Dr. med. Sebastian Osowski

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Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024

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Synonym(e)

Anti-PD-1-Ak; Anti-PD-1 Antikörper; Anti-PD1-Antikörper

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Definition

PD-1 = Akronym für „Programmed Cell  Death 1 Protein“. Anti-PD-1 Antikörper  blockieren die Interaktion zwischen dem programmierten Zelltod   und seinem Liganden PDL1. Der programmierte Tod (PD-1) ist ein wichtiges Rezeptorprotein das  von aktivierten T-Zellen exprimiert wird.  PD-1 funktioniert in erster Linie im Gewebe, in dem T-Zellen auf die immunsuppressiv wirkenden Liganden von PD-1 treffen. Diese PD-1-Liganden  (PD-L1 und PD-L2) werden von Tumorzellen selbst wie auch von Zellen des Tumorstroma  gebildet. Hemmt man die Interaktionen zwischen PD-1 und seinen Liganden, so vermindert sich die Wirksamkeit der Liganden.  Ihr immunsuppressive Effekt wird abgeschwächt. Die T-Zell-Antwort (z.B. gegen das Tumorgewebe) wird verstärkt, eine immmunsuppressive Antwort supprimiert. 

 

Pharmakodynamik (Wirkung)

Analog zur Wirkung von Ipilimumab versetzen somit Anti-PD1/PDL1-Antikörper das Immunsystem des Patienten in die Lage, den Tumor selbst zu attackieren. 

In einer Studie, die im Juli 2014 im »New England Journal of Medicine« erschien, sprachen von 135 Patienten mit fortgeschrittenem Melanom 38 Prozent auf die Therapie mit dem Anti-PD1-Antikörper an. Dabei war es unerheblich, ob die Patienten zuvor schon Ipilimumab (CTLA-4-Ak) erhalten hatten.

Voruntersuchungen bei   Patienten mit fortgeschrittenem Melanom (n = 104), nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (n = 122), mit Nierenzellkarzinom (n = 34) sowie mit Prostatakarzinom (n = 17) und Kolonkarzinom (n = 19) waren in einer Studie eingeschlossen. Der Anti-PD-1-Antikörper wurde alle 2 Wochen appliziert. Die Patienten erhielten maximal 12 Behandlungszyklen bis zur Krankheitsprogression oder bis zur kompletten Remission. Die beste Ansprechrate hatten Patienten mit Plattenepithelzellkarzinomen (33%).  26 von 94 auswertbaren Melanompatienten (28 %) zeigten ein objektivierbares Ansprechen.

Unerwünschte Wirkungen

Die häufigsten UAW  waren Fatigue, Appetitmangel, Nausea, Diarrhö, Husten, Dyspnoe, Obstipation, Erbrechen, Exantheme, Fieber  und Kopfschmerzen.  41 der 296 Patienten hatten UAW  Ereignisse 3. und 4. Grades. 15 Patienten brachen die Behandlung wegen UAW ab . 3 Todesfälle in Zusammenhang mit der Prüfmedikation wurden beobachtet (Pneumonitis).

Weiterhin wurde über makulopapulöse, psoriasiforme und lichenoide sowie in selteneren Fällen auch autoimmune bullöse Exantheme (s.u. Lichen ruber pemphigoides) und Vitiligo (Mueller KA et al. 2021).

 

 

Präparate

Pembrolizumab (MK-3475 / MSD); Nivolumab; Cemiplimab (seit 2019 durch EMA für SCC zugelassen)

Hinweis(e)

Schlussfolgerung: Der Anti-PD-L1-Antikörper führt bei  Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom , Melanom oder Nierenkarzinom zu einem objektiven Ansprechen.

Literatur

  1. Blank C et al. (2004) PD-L1 / B7H-1 hemmt die Effektor-Phase der Tumorabstoßung durch T-Zellrezeptor (TCR) transgene CD8 +-T-Zellen.  Cancer Res 64: 1140-1145
  2. Mohr P (2014) Immunonkologische Therapie mit Ipilimumab-innovativer Wirkansatz leitet neue Ära in der Krebstherapie ein. Thieme Case Report 4:1-24
  3. Ribas A et al. (2004) J Clin Oncol 32: Abstr. LBA9000
  4. Topalian SL et al. (2012) Safety, activity, and immune correlates of anti-PD-1 antibody in cancer. N Engl J Med  366: 2443-2454

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024