Zinkernagel R.M et al. (1974)
MHC-Restriktion
Erstbeschreiber
Definition
Begriff in der Immunologie, der die entscheidende Rolle des Haupthistokompatibilitätskomplex (MHC) bei der Antigenpräsentation und –erkennung beschreibt.
Allgemeine Information
Bei der peripheren Toleranz, die die ausdifferenzierten T-Lymphozyten betrifft, werden aus naiven CD8+ zytotoxischen T-Zellen, aktivierte und somit voll funktionstüchtige zytotoxische T-Zellen generiert. Hierbei ist eine Antigen-spezifische Interaktion der naiven zytotoxischen T-Zellen mit professionellen Antigen-präsentierenden Zellen (meist reife dendritische Zellen) notwendig. Zuvor müssen die Antigene aufbereitet werden und auf spezifischen körpereigenen Rezeptoren, den vom Haupthistokompatibilitätskomplex (MHC) kodierten Klasse-I- und Klasse-II-Proteinkomplexen, auf der Zelloberfläche präsentiert werden. So aufbereitet können freie Antigene von Antigen- präsentierenden Zellen (APC) aktiv präsentiert werden und von den zytotoxischen T-Lymphozyten erkannt werden.
Auch die Erkennung infizierter oder maligner Zellen mittels des hochspezifischen T-Zell-Rezeptors erfolgt über die Bindungsstellen des MHC-I-Bindungskomplexes. Nach ihrer immunologischen Prägung, zirkulieren zytotoxische T-Zellen durch Blut, Lymphknoten, Haut und andere Organe. Gesunde, nicht infizierte (nicht-antigenisch-wirksame) Körperzellen präsentieren eine variable Mischung verschiedenster, zellspezifischer Epitope (Selbst-Peptide). Durch dieses „Epitopmuster“ weisen sie sich vor den Zellen des Immunsystems als „gesund“ aus.
Literatur
- Zinkernagel R.M et al. (1974) Restriction of in vitro T cell-mediated cytotoxicity in lymphocytic choriomeningitis within a syngenic and semiallogeneic system. Nature 248: 701–702.