Wirkungmechanismen: IFN-λ bindet an einen spezifischen Rezeptorkomplex (bestehend aus dem IFN-λ-Rezeptor 1 und dem IL-10-Rezeptor 2). Diese Bindung aktiviert Signalwege, die zur Expression antiviraler Gene führen, den antiviralen Zustand der Zellen verbessern und die Immunantwort gegen Virusinfektionen fördern.
Rolle bei Virusinfektionen: IFN-λ ist besonders wichtig für die Abwehr von Virusinfektionen, wie Hepatitis-C-Virus (HCV), Influenza und verschiedene andere RNA- und DNA-Viren. Es trägt dazu bei, die Replikation und Ausbreitung von Viren zu begrenzen. So wurden auch umfassenden Funktionen von IFN-λ bei der anti-enterischen SARS-CoV-2-Infektion beschreiben, was mögliche Anwendung von IFN-λ als Therapeutikum für COVID-19 mit Darmsymptomen impliziert (Pan YY et al. 2023).
Gewebespezifität: Eines der charakteristischen Merkmale von IFN-λ ist seine gewebespezifische Wirkung. Es ist besonders wirksam auf Epithelzellen, die für viele Krankheitserreger der primäre Ort der viralen Infektion sind. Dies macht es zu einem wichtigen Akteur der mukosalen Immunität. So stimuliert Interferon λ (IFN-λ) immunmodulatorische Signale, die auf Epithelzellen und wenige andere Zelltypen aufgrund einer eingeschränkten IFN-λ-Rezeptorexpression wirken (Wallace JW et al. 2021). Es zeigte sich dass IFN-λ über nicht-epitheliale Zelltypen, wie z. B. neutrophile Granulozyten wirkt, um vor übermäßiger Entzündung zu schützen. In den meisten Fällen zeigt IFN-λ die Fähigkeit, die antivirale Reaktion des Wirts zu koordinieren, ohne eine kollaterale Hyperinflammation auszulösen, was darauf hindeutet, dass IFN-λ-Signalwege ein therapeutisches Ziel bei IBD sein könnten (Wallace JW et al. 2021).