Ursodesoxycholsäure
Synonym(e)
Definition
Ursodesoxycholsäure ist eine wasserlösliche, nicht toxische, natürliche Gallensäure, die besonders im Eisbären (ursus = lat. der Bär) gebildet wird. Sie findet als gut verträgliches Medikament zur Auflösung von kleinen Gallensteinen und zur Behandlung einer Reihe von Lebererkrankungen Verwendung. Ursodesoxycholsäure unterliegt einem enterohepatischen Kreislauf, wird also durch die Leber in die Galle ausgeschieden und durch den Dünndarm wieder resorbiert.
Halbwertzeit
Anwendungsgebiet/Verwendung
- In der Dermatologie wird es beim Pruritus gravidarum erfolgreich eingesetzt ( Off-Label-Use).
- Andere Indikation umfassen u.a. die Therapie von Gallensteinen, Gallenrefluxgastritis und die symptomatische Behandlung der primär biliären Zirrhose. Weiterhin:
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nicht-obstruktiv cholestatische Erkrankungen, speziell der PBC und PSC
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Medikamenten- induzierte Leberschäden
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Hepatitiden
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Untersuchungen deuten darauf hin, dass die Änderung der Gallezusammensetzung mit Hilfe von UDCA bei Patienten mit Colitis ulcerosa auch zu einer Verminderung der Kolonkarzinomrate führt.
Schwangerschaft/Stillzeit
- Die Einnahme im ersten Trimenon der Schwangerschaft ist nicht indizert, da keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen.
- Während der Stillzeit wird die Einnahme wegen fehlender Datenlage nicht empfohlen.
- Off-Label-Use bei der Therapie des Pruritus gravidarum.
Dosierung und Art der Anwendung
Unerwünschte Wirkungen
Wechselwirkungen
- Verminderte enterale Resoprtion der Ursodesoxycholsäure bei gleichzeitiger Einnahme mit Colestyramin, Colestipol oder Aluminiumhydroxid- und/oder tonerdehaltigen Antazida.
- Erhöhte Resorption von Ciclosporin durch Ursodesoxycholsäure.
- Verminderte Resorption von Ciprofloxacin durch Ursodesoxycholsäure.
- Verminderte Plasma-Spitzen-Konzentration des Calciumantagonisten Nitrendipin.
- Induktion der Cytochrom P450-Enzyme durch Ursodesoxycholsäure möglich.
Präparate
Literatur
- Leuschner U et al. (2005) Ursodeoxycholic acid in the therapy for primary biliary cirrhosis: effects on progression and prognosis. Z Gastroenterol 43: 1051-1059