TIF1-gamma-AntikörperTranscriptional intermediary factor 1 gamma;
Synonym(e)
Definition
TIF1 (p155/140) - Antikörper (TIF= Akronym für "transcriptional intermediary factor 1 gamma") sind krankheitsspezifisch und korrelieren stark mit Malignität.
TIF1-γ ist ein Protein, das an der Hemmung der Tumorgenese und Metastasierung bei versch. bösartigen Erkrankungen, einschließlich Bustkrebs beteiligt ist. Das Protein gehört zur TRIM-Superfamilie (TRIM = Tripartite motif) und in vier Subtypen vorkommt, die als TIF1-α (TRIM24), TIF1-β (TRIM28), TIF1-γ (TRIM33) und TIF1-δ (TRIM66) bekannt sind. TIF-1γ besteht aus 1120 Aminosäuren und wird (wie die anderen Subtypen auch) vom Trim33-Gen kodiert.
Alle Subtypen weisen ähnliche Strukturen auf, zu denen ein N-terminales TRIM gehört, das eine Protein-Protein- und Oligomerisierungsschnittstelle ist und eine RBCC-Domäne (Ring-B-Box-Coiled-Coil), eine zentrale TIF1-Signatursequenz-Domäne (TSS) und eine C-terminale Kombination aus Pflanzen-Homöodomäne (PHD) und Bromodomäne enthält. (Da TRIM eine Ubiquitin-Ligase ist, die an der Proteinmodifikation beteiligt ist, und die C-terminale Chromatin-Bindungseinheit eine epigenetische Transkriptionsregulation durchführt, kann TIF1 multifunktionale Proteineigenschaften haben).
Nachweislich ist dass TIF1-γ eine Rolle bei der Transkriptionsverlängerung, der DNA-Reparatur, der Differenzierung von Zellen, der Embryonalentwicklung und der Mitose spielt. Am N-Terminus befindet sich eine RBCC-Einheit, die eine RING-Domäne, B-Boxen und eine Coiled-Coil-Domäne enthält, die alle an der Ubiquitinierung von Smad4 beteiligt sind. Am C-Terminus befindet sich eine PHD-Bromodomäne, die mit den Histonen 3 und 4 interagieren kann, während eine mittlere Linkerregion, die mit aktivierten Smad2 und Smad3 interagiert, die beiden Termini verbindet.
Allgemeine Information
Der TIF-1γ- (p155/140) - Antikörper wird zu 40-75% bei der paraneoplastischen Dermatomyositis nachgewiesen, zu 20-25% bei der klassischen adulten Form und zu etwa 30% bei der juvenilen Dermatomyositis. Bei der tumorassoziierten Dermatomyositis können die klinischen Symptome auf eine kreuzreaktive Immunantwort zurückzuführen sein, die sich sowohl gegen tumorassoziierte Antigene auf Krebszellen als auch gegen konstitutive Antigene in Haut- und Muskelgewebe richtet. Das Auftreten von Neoantigenen aufgrund von Heterozygotieverlust oder Mutationen in TIF1-gamma Allelen in malignen Zellen kann zur Autoimmunität führen und somit die Produktion von Anti-TIF1-gamma-Antikörpern fördern, die mit entsprechenden TIF1-Antigenen in Haut und Muskulatur kreuzreagieren. Es wird postuliert, dass der Serumspiegel von Anti-TIF-1-gamma-Autoantikörpern positiv mit der Krankheitsaktivität korrliert (Wang WY et al. 2024).
Literatur
- Volc-Platzer B (2015) Dermatomyositis-update. Hautarzt 66:604-610
- Wang WY et al. (2024) Anti-TIF-a-gamma assoziierte Dermatomyositis bei rezidivierendem dreifach-negativem Brustkrebs. JDDG 20: 1008-1012