STS-Gen

Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024

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Synonym(e)

ARSC; ARSC1; Arylsulfatase; ASC; EC 3.1.6; EC 3.1.6.2; ES; Estrone Sulfatase; SSDD; Steroid Sulfatase; Steroid Sulfatase (Microsomal), Arylsulfatase C, Isozyme S; Steroid Sulfatase (Microsomal), Isozyme S; Steryl-Sulfatase; Steryl-Sulfate Sulfohydrolase; XLI

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Definition

Das STS- Gen (STS  steht für: Steroidsulfatase) ist ein Protein kodierendes Gen das auf Chromosom Xp22.31 (kurzer Arm des X-Chromosoms) lokalisiert ist.

Zu den Krankheiten, die mit STS assoziiert sind, gehören:

Allgemeine Information

Das STS- Gen kodiert ein Membranprotein, das im endoplasmatischen Retikulum lokalisiert ist. Es gehört zur Familie der Sulfatasen und hydrolysiert verschiedene 3-beta-Hydroxysteroid-Sulfate, die als metabolische Vorstufen für Östrogene, Androgene und Cholesterin dienen. So katalysiert es die Umwandlung von sulfatierten Steroidvorläufern wie Dehydroepiandrosteronsulfat (DHEA-S) und Estronsulfat in das freie Steroid.

Mutationen in diesem Gen werden in >90% der Fälle mit der X-chromosomalen Ichthyose (XRI) in Verbindung gebracht. Hierbei handelt es sich bei 75% der Fälle um vollständige Deletionen und bei 25% um  partielle Deletionen des STS-Gens (Cañueto J et al. 2010). Diese Deletionen führen zur unterschiedlich ausgeprägter Defizienz der mikrosomalen Steroidsulfatase. Die Folge sind Erhöhungen von Cholesterolsulfat, u.a. in Keratinozyten, Fibroblasten u. Leukozyten.

Die Genmuationen können sich auch auf benachbarte Gene erstrecken, was zu komplexeren Krankheitsassoziationen führen kann.

So berichteten Hernández-Martín A et al. (2010) über einen Fall eines Patienten, der sowohl an XRI als auch an einer Epidermolysis bullosa dystrophica litt. Bei diesem Patienten wurde eine partielle Deletion im STS-Gen und eine rezessive Punktmutation im COL7A1-Gen (kodiert für Kollagen 7A1)  nachgewiesen wurden.

Bemerkenswert ist die Assoziation der X-chromosomal-rezessiven Ichthyose (XRI) mit der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) (Brookes KJ et al. 2008; Stergiakouli E et al. 2011). Die Prävalenz von ADHS wird bei XRI auf 20-30% geschätzt.  

Literatur

  1. Brookes KJ et al. (2008) Association of the steroid sulfatase (STS) gene with attention deficit hyperactivity disorder. Am J Med Genet B Neuropsychiatr Genet 147B:1531-1535.
  2. Cañueto J et al. (2010) Analysis of the STS gene in 40 patients with recessive X-linked ichthyosis: a high frequency of partial deletions in a Spanish population. J Eur Acad Dermatol Venereol 24:1226-1229.
  3. Hernández-Martín A et al. (2010) X-linked ichthyosis along with recessive dystrophic epidermolysis bullosa in the same patient. Dermatology 221:113-116. 
  4. Stergiakouli E et al. (2011) Steroid sulfatase is a potential modifier of cognition in attention deficit hyperactivity disorder. Genes Brain Behav 10:334-344.

Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024