Seneszenz
Erstbeschreiber
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Definition
Allgemeines biologisches (Zell-)Phänomen, das dazu führt, dass Zellen irreversibel aus dem Pool aktiv teilender Zellen ausscheiden. Die zelluläre Seneszenz führt zum dauerhaften Verlust der Fähigkeit der Zellen, zu proliferieren. Seneszente Zellen werden in der G0/G1-Phase des Zellzyklus arretiert; sie sind nicht mehr in der Lage, nach mitogener Stimulation in die S-Phase einzutreten. Erstmals beschrieben wurde das Phänomen 1961 von Hayflick und Mitarbeitern in humanen embryonalen Fibroblasten (die Beendigung der Zellteilungskapazität wird in Zellkulturen auch als Hayflick-Limit bezeichnet). Es wird vermutet, dass sich das Seneszenz-Programm (wie das Apoptose-Programm) wie ein Tumorsuppressor verhält und damit eine Tumorgenese verhindert. Der gebräuchlichste Biomarker ist die Seneszenz-assoziierte β- Galaktosidase (SA-β-Gal), die in seneszenten Zellen akkumuliert.
Einteilung
2 Formen der zellulären Seneszenz werden unterschieden.
- Replikative Seneszenz; hierbei wird als auslösender Faktor eine Telomerverkürzung (s.u. Telomere) diskutiert. Es wird angenommen, dass das Erreichen einer kritischen Länge ein auslösendes Moment für die Initiierung des Seneszenz-Programms darstellt.
- Prämature Seneszenz; sie läßt sich akut induzieren, verläuft telomerunabhängig. Als auslösend diskutiert werden unterschiedliche Stressfaktoren wie versch. Onkogene, reaktive Sauerstoff-Spezies ( ROS) oder andere Stimuli, die DNA-Schädigungen auslösen.
Literatur
- Jackson TR et al. (2012) DNA damage causes TP53-dependent coupling of self-renewal and senescence pathways in embryonal carcinoma cells. Cell Cycle 12 PubMed PMID: 23287532.
- Stout GJ et al. 2013 Telomere length and telomerase activity impact the UV sensitivity syndrome xeroderma pigmentosum. Cancer Res PubMed PMID: 23288511.
- Tran SL et al. (2012) Absence of distinguishing senescence traits in human melanocytic nevi. J Invest Dermatol 132:2226-2234