PUVA-Bad-Therapie

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

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Synonym(e)

Bade-PUVA-Therapie

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Definition

UVA-Bestrahlung nach lokaler Applikation von Methoxsalen (= Psoralen) als Photosensibilisator in Form eines Medikamentenbades oder einer Medikamentendusche. Vorteile sind die fehlenden systemischen NW bei externer Anwendung von Methoxsalen im Gegensatz zur peroralen Therapie (s.a. Tabelle 1 unter PUVA-Therapie, systemische).

Indikation

Durchführung

  • PUVA-Vollbad: Vollbad in 150 l Badewasser. Für den Zusatz werden 15 ml der 0,5% Methoxsalen (8-MOP-Lösung) abpipettiert, in ca. 50 °C heißem Wasser gelöst, anschließend Auffüllen des Bades auf 150 l. Die Methoxsalen-Badewasserkonzentration beträgt damit 0,5 mg/l.
  • Alternativ: Vollbad mit Trimethylpsoralen 0,33 mg/l Badewasser: Badezeit von 20 Min. bei Wassertemperatur von 37 °C. Kopf (und Hände) werden nicht mitgebadet. Sofort nach dem Bad erfolgt die Bestrahlung mit UVA, denn schon nach 30 Min. ist die MPD wieder auf ca. 50% und nach 60 Min. auf 80% des Ausgangswertes angestiegen, d.h. rascher Abfall der Photosensibilisierung!
  • Folienbad: Beschrieben ist die Anwendung von PUVA-Folienbädern. Der Pat. badet in eine Folie eingehüllt in einer mit warmen Wasser gefüllten Badewanne. Auf die Innenseite der Folie werden 4 l der verdünnten Methoxsalen-Lösung gegeben. Unter dem Druck des Badewannenwassers legt sich die Folie eng an den Körper an und verteilt die Methoxsalen-Lösung gleichmäßig über die Körperöberfläche. Vorteil: Die Menge an Methoxsalen-Lösung pro Bad reduziert sich von 150 auf 4 l. Nachteil: Aufwendiges Verfahren.
  • PUVA-Duschbad: 5-10 minütige Dusche mit einem rezirkulierenden Duschsystem (z.B. Balneoplus) und Trimethylpsoralen (0,20-0,30 mg/l Duschwasser).
  • Bestrahlung nach Vollbad oder Dusche: Erste Dosis nach MPD, i.d.R. wird mit 0,2-0,3 J/cm2 (je nach Hauttyp) begonnen, immer gleichen zeitlichen Abstand in den einzelnen Sitzungen einhalten.

Merke! Bestrahlung immer in gleichem zeitlichen Abstand zum Bad!

Steigerungen frühestens nach 72 Std. (verzögerte Phototoxizität); i.d.R. um 0,2-0,3 J/cm2 nach jeder 3. Bestrahlung. Bestrahlungshäufigkeit 3-4mal/Woche. Schutzbrille und Alufolie/Tuch zum Abdecken des männlichen Genitale, des Gesichts und Kapillitiums.
  • Lokale PUVA-Behandlung (Hand- oder Fußbad): 5 l Badewasser mit Zusatz von 1 ml der 0,5% Methoxsalen-Stammlösung R161 . Badewasserkonzentration: 1 mg/l., Badezeit 20 Min. bei 37 °C.
  • Bestrahlung der Hände oder Füße: Die Bestrahlung erfolgt direkt nach dem Bad mit UVA. Immer gleichen zeitlichen Abstand in den einzelnen Sitzungen einhalten!
    Lange Zwischenzeiten zwischen Bad und Bestrahlung vermeiden! 30 Min. nach dem Methoxsalen-Bad steigt die MPD wieder auf ca. 50%, nach 60 Min. auf 80% des Ausgangswertes an. Initiale Dosis nach Bestimmung der MPD, i.d.R. 0,5 J/cm2. UVA-Dosissteigerungen, i.d.R. um 0,3-0,5 J/cm2 nach jeder 3. Bestrahlung. Bestrahlungshäufigkeit 3-4mal/Woche. Nach Abheilung ggf. Erhaltungstherapie 2mal/Woche über max. 4 weitere Wochen.

Merke! Wegen verzögerter Phototoxizitiät UVA Dosissteigerungen frühestens nach 72 Std.

Unerwünschte Wirkungen

Kontraindikation

S.u. PUVA-Therapie.

Merke! Die Patienten müssen über gesteigerte Lichtempfindlichkeit in den behandelten Arealen gut aufgeklärt werden! Am besten schriftliche Aufklärung und Einverständniserklärung.

Literatur

  1. Karrer S et al. (2001) Phototherapy of psoriasis: comparative experience of different phototherapeutic approaches. Dermatology 202: 108-115
  2. Kerscher M et al. (1994) PUVA-Bad Therapie. Indikationen und praktische Durchführung. Hautarzt 45: 526–528
  3. Leiter U et al. (2002) Psoralen plus ultraviolet-A-bath photochemotherapy as an adjunct treatment modality in cutaneous chronic graft versus host disease. Photodermatol Photoimmunol Photomed 18: 183-190
  4. Loffler H et al. (2002) Changes in skin physiology during bath PUVA therapy. Br J Dermatol 147: 105-109
  5. Tanew A (2001) Correlation between 8-methoxypsoralen bath-water concentration and photosensitivity in bath-PUVA treatment. J Am Acad Dermatol 44: 638-642
  6. Tegeder I et al. (2002) Time course of 8-methoxypsoralen concentrations in skin and plasma after topical (bath and cream) and oral administration of 8-methoxypsoralen. Clin Pharmacol Ther 71: 153-161
  7. Vallat VP et al. (1994) PUVA bath therapy strongly suppresses immunological and epidermal activation in psoriasis: a possible cellular basis for remittive therapy. J Exp Med 180: 283–296

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