Muzinose kutane fokale (Übersicht)

Zuletzt aktualisiert am: 23.08.2024

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Synonym(e)

Cutaneous focal mucinosis; Kutane fokale Muzinose

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Erstbeschreiber

Die kutane fokale Muzinose wurde erstmals 1966 von Johnson und Helwig als „degenerative“ Hautläsion beschrieben, die durch vermehrte Muzinablagerungen in der Dermis gekennzeichnet ist.

Definition

Die kutane fokale Muzinose ist eine "pseudotumoröse" Hauterkrankung, die durch das Vorhandensein von lokalisierten, nicht eingekapselten Ablagerungen von Proteoglykanen (Muzine) in der Dermis gekennzeichnet ist. Sie kann solitär in Erscheinung treten (solitäre kutane fokale Muzinose), aber auch multipel (multiple kutane fokale Muzinose) und ist dann gehäuft mit systemischen Erkrankungen assoziiert (Kuo KL et al. 2017).

Einteilung

2016 wurde vorgeschlagen, die Begriffe

und

einzuführen, um die solitäre kutane fokale Muzinose von der multiplen kutanen fokalen Muzinose abzugrenzen, da letztere häufig mit systemischen Erkrankungen assoziiert ist (Kuo KL et al. 2017).

Ätiopathogenese

Die Ätiologie der kutanen fokalen Muzinose ist unbekannt. 

Pathogenetisch kann die solitäre kutane fokale Muzinose als umschriebene Hautläsion beschrieben werden, die durch das Vorhandensein von Muzin, einem Hyaluronsäurekomplex, in der Dermis definiert ist. Die Läsion tritt typischerweise als solitäre, asymptomatische Papel an den Extremitäten oder am Rücken auf. Sie ist nicht mit einer systemischen Erkrankung assoziiert.

Die "multiple kutane fokale Muzinose" kann integumental begrenzt auftreten, aber auch assoziativ mit systemischen Erkrankungen. Zu den assoziierten systemischen Erkrankungen gehören das Birt-Hogg-Dubé-Syndrom, die systemische Sklerodermie, das Skleromyxoedem, der systemische Lupus erythematodes sowie Schilddrüsenerkrankungen (Truhan AP et al.1986; Rongioletti F et al. 2001;Chen HH et al. 2004; Cohen PR et al. 2020).

Klinisches Bild

Klinisch stellen sich kutane fokale Muzinosen typischerweise als asymptomatische fleischfarbene, aber auch rötliche, weiche bis weich-elastische, flache Papeln dar.

Histologie

Das vorherrschende pathologische Merkmal der kutanen fokalen Muzinose ist unverkapseltes Muzin, ein Hyaluronsäurekomplex, in der oberen Dermis. Es lässt sich als leichte basophile Färbung auf mit Hämatoxylin und Eosin gefärbten Schnitten sichtbar machen. Obwohl die Diagnose auf mit Hämatoxylin und Eosin gefärbten Schnitten gestellt werden kann, können Färbungen, die Muzin nachweisen (wie Alcianblau, kolloidales Eisen und Toluidinblau), bei der Bestätigung der Diagnose hilfreich sein.

Literatur

  1. Biondo G et al. (2019) Clinical, dermoscopic, and histologic aspects of two cases of cutaneous focal mucinosis. An Bras Dermatol 94:334–336.

  2. Chen HH et al. (2004) A solitary soft fibroma-like polypoid mucinosis: report of an unusual case. Dermatol Surg 30:450–451.
  3. Cohen PR et al. (2020) Case report and review of solitary cutaneous focal mucinosis: a unique primary cutaneous mucinosis unrelated to mucinosis-associated systemic diseases. Dermatol Online J 26:13030/qt33m815p3.
  4. Erickson CP et al. (2020) Case report and review of solitary cutaneous focal mucinosis: a unique primary cutaneous mucinosis unrelated to mucinosis-associated systemic diseases. Dermatol Online J 26
  5. Gutierrez N et al. (2021) Solitary Cutaneous Focal Mucinosis. Cureus 13:e18618.
  6. Jakubovic HR et al. (1982) Multiple cutaneous focal mucinoses with hypothyroidism. Ann Intern Med 96:56–58.
  7. Johnson WC et al. (1966) Cutaneous focal mucinosis. A clinicopathological and histochemical study. Johnson WC, Helwig EB. Arch Dermatol 93:13–20.
  8. Kuo KL et al. (2017) Solitary cutaneous focal mucinosis: a clinicopathological study of 11 cases of soft fibroma-like cutaneous mucinous lesions. J Dermatol 44:335–338.
  9. Lindor NM et al. (2001) Birt-Hogg-Dube syndrome: an autosomal dominant disorder with predisposition to cancers of the kidney, fibrofolliculomas, and focal cutaneous mucinosis. Int J Dermatol 40:653–656.
  10. Rongioletti F et al. (2001) Cutaneous mucinoses: microscopic criteria for diagnosis. Am J Dermatopathol. 23:257–267.
  11. Truhan AP et al. (1986) The cutaneous mucinoses. Truhan AP, Roenigk Jr HH. J Am Acad Dermatol14:1–8.
  12. Schneider BV et al. (1991) Nodular cutaneous mucinosis--an unusual multiple type of euthyreotic focal mucinosis. Dermatologica 183:73–76.
  13. Verma G et al. (2018) Trauma-induced focal nodular mucinoses: a rare entity. Indian Dermatol Online J 9:50–52.

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