Immuntherapie, spezifische, orale, Tablettentherapie
Synonym(e)
Grazax
Definition
Allergenpräparat zur sublingualen Immuntherapie bei Gräserpollenallergie.
Indikation
Zur Behandlung einer durch Gräserpollen hervorgerufenen Pollinose oder Rhinoconjunctivitis allergica bei Erwachsenen, wenn eine SCIT nicht infrage kommt.
Eingeschränkte Indikation
- Fischallergie
- Zahnextraktionen oder andere Operationen im Mundraum innerhalb der letzten 7 Tage vor Therapiebeginn.
Schwangerschaft/Stillzeit
Behandlung während der Schwangerschaft nicht empfohlen, derzeit keine belastbare Datenlage zur Anwendung während der Stillzeit.
Dosierung und Art der Anwendung
1mal/Tag 1 Tabl. p.o.; Therapiebeginn 4 Monate vor Beginn der Gräserpollensaison. Anschließend Therapiefortführung während der Gräserpollensaison.
Unerwünschte Wirkungen
- Nebenwirkungen treten meist vorübergehend und als auf die Mundhöhle beschränktes orales Allergiesyndrom auf. Das Risiko für systemische oder schwer wiegende Nebenwirkungen ist geringer einzuschätzen als bei SCIT.
- Laut Herstellerangaben/Studienergebnisse:
- Besonders häufig: Juckreiz im Gesicht, Halsreizung, Niesen, Juckreiz und Schwellung im Halsbereich.
- Häufig: Konjunktivitis, Rhinitis, Angioödeme, klinische Symptome einer Tonsillitis, pulmonale Symptome, Dyspnoe, gastrointestinale Symptome. Husten, Störung der Allgemeinbefindlichkeit (Müdigkeit).
- Gelegentlich: Urtikaria, Schmerzen und Entzündung im Mund, Bläschenbildung an den Lippen.
Kontraindikation
- Überempfindlichkeit gegen Bestandteile der Tablette.
- Erkrankungen des Immunsystems.
- Schweres Asthma bronchiale.
- Maligne Erkrankungen.
- Entzündungen im Mundraum.
Präparate
Grazax (ALK-Scherax)
Hinweis(e)
Grazax enthält Allergene aus Gräserpollen von Wiesenlieschgras (Phleum pratense).
Literatur
- Dahl R et al. (2006) Efficacy and safety of sublingual immunotherapy with grass allergen tablets for seasonal allergic rhinoconjunctivitis. J Allergy Clin Immunol 118: 434-440