Febris undulansA23.8
Synonym(e)
Febris undulans bovina; M. Bang; Morbus Bang; undulant fever
Erstbeschreiber
Marston, 1861; Bruce, 1887; Bang, 1897
Definition
Durch Infektion mit Bruzellen (gramnegative aerobe Stäbchen) hervorgerufene, meldepflichtige Anthropozoonose. S.u. Bruzellosen.
Erreger
Überwiegend Brucella abortus.
Klinisches Bild
- Nach dem Stadium der Bakteriämie mit undulierendem Fieber kommt es zu einer granulomatösen Entzündung v.a. in Lymphknoten, Milz und Leber.
- Hautveränderungen sind selten (< 5% der Fälle): Makulöses Exanthem, auch multiform; auch Auftreten von Erythema nodosum ist möglich. Beschrieben wurden auch Lupus erythematodes-artige Gesichtsläsionen.
Externe Therapie
Symptomatisch z.B. mit Lotio alba.
Interne Therapie
- Mittel der Wahl ist Doxycyclin 2,5 mg/kg KG/Tag p.o. über 6 Wochen. Bei schweren Infektionen, Kombination mit Rifampicin (z.B. 600-900 mg/Tag p.o.).
- Reservemittel: Streptomycin kann in schweren Fällen zusätzlich appliziert werden, (z.B. Streptomycin-Heyl) 1,2 g i.m. über 2 Wochen.
- Alternativ kommen Cotrimoxazol (z.B. Eusaprim), Gentamicin (z.B. Refobacin), Gyrasehemmer wie Ofloxacin (z.B. Tavanic) zur Anwendung.
Verlauf/Prognose
In ca. 5-10% der therapierten Fälle kommt es zu Rückfällen. Bei Therapie in der akuten Phase (während der ersten 3 Monate nach der Infektion) sind die Heilungsaussichten nahezu 100%, später 60-80%.
Literatur
- Bang B (1897) Die Aetiologie des seuchenhaften ("infectiösen") Verwerfens. Z Tiermedicin 1: 241-278
- Bruce D (1887) Note on the discovery of a microorganism in Malta fever. Practitioner (London) 39: 161-170
- Marston JA (1861) Report on fever (Malta). Royal Army Med Dept Rep 3: 486-521
- Weber A (2004) Topical epidemiology of selected bacterial zoonoses. Gesundheitswesen 66(Suppl1): 26-30