Emulgatoren

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

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Definition

Grenzflächenaktive Substanzen, die als Hilfstoffe eingesetzt werden um zwei miteinander nicht mischbare Flüssigkeiten (z.B. Öl und Wasser) zu einer Emulsion zu vereinigen, schwer lösliche Stoffe zu benetzen oder Suspensionen zu stabilisieren. Ein künstlich hergestellter Emulgator ist z.B. Seife. Natürlich vorkommende Emulgatoren sind Lecithin und Fette.

Pharmakodynamik (Wirkung)

Je nach Überwiegen des hydrophilen (wasserlöslichen) oder lipophilen (fettlöslichen) Molekülanteils lösen sich Emulgatoren in Phasen von zwei nicht miteinander mischbaren Stoffen (z.B. Wasser in Öl, W/O) besser als diese, reichern sich orientiert in der Grenzfläche zwischen diesen Phasen an, setzen die Grenzflächenspannung herab und vermögen elastische Emulgatorfilme auszubilden.

Merke! Der resultierende Emulsionstyp wird durch den Emulgator und dessen Affinität (Löslichkeit) zur äußeren Phase mitbestimmt (HLB-Wert)!

Anwendungsgebiet/Verwendung

Herstellung und Stabilisierung von Emulsionen, Suspensionen und Salben (abhängig von den Eigenschaften und der Konzentration des Emulgators).

Hinweis(e)

  • Emulgatoren bestehen aus Molekülen mit einem hydrophilen und einem lipophilen Anteil. Mit dem lipophilen Teil lagern sie sich an der lipophilen Phase und mit dem hydrophilen Teil an Wasser an. So kann ein Öltröpfchen in einer wässerigen Phase stabilisiert werden.
  • Emulgatoren lassen sich aufgrund ihrer chemischen Struktur unterscheiden in:
  • Emulgatoren finden breite Anwendung in Pharmazie und Lebensmitteltechnologie. Die in anderen Industriezweigen verwendeten Emulgatoren (z.B. Ölindustrie, im Haushalt (alle Reinigungsmittel), in der Kosmetik und zahlreichen großindustriellen Anwendungsgebieten) werden auch als Tenside bezeichnet.
  • In der Lebensmittelindustrie werden als Emulgatoren verwendet:
    • Ammoniumphoshatide (E 442)
    • Ascorbylpalmitat (E 304)
    • Calciumstearoyl-2-lactylat (E 482)
    • Diphosphate (E 450)
    • Fettsäuren ( E 570 )
    • Lecithin ( E 322 )
    • Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren (E 471)
    • Natriumstearoyl-2-lactylat (E 481)
    • Phosphorsäure ( E 338 )
    • Natriumphosphat (E 339)
    • Kaliumphosphat (E 340)
    • Calciumphosphat (E 341)
    • Polyglycerin-Polyricinoleat (E 476)
    • Polyoxyethylen (40) stearat (E 431)
    • Polyphosphate (E 452)
    • Polysorbat 20 (E 432)
    • Polysorbat 40 (E 434)
    • Polysorbat 60 (E 435)
    • Polysorbat 65 (E 436)
    • Polysorbat 80 (E 433)
    • Propylenglycolalginat (E 405)
    • Sorbitanmonolaurat (E 493)
    • Sorbitanmonooleat (E 494)
    • Sorbitanmonopalmitat (E 495)
    • Sorbitanmonostearat (E 491)
    • Sorbitantristearat (E 492)
    • Speisefettsäurenverbindungen
    • Natriumsalze der Speisefettsäuren (E 470a)
    • Magnesiumverbindung der Speisefettsäuren (E 470b)
    • Thermooxidiertes Sojaöl mit Mono- und Diglyceriden von Speisefettsäuren (E 479)
    • Speisefettsäurenester
      • Essigsäureester von Mono-und Diglyceriden von Speisefettsäuren (E 472a)
      • Milchsäureester von Mono-und Diglyceriden von Speisefettsäuren (E 472b)
      • Zitronensäureester von Mono- und Diglyceriden von Speisefettsäuren (E 472c)
      • Weinsäureester von Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren (E 472d)
      • Mono- und Diacetylweinsäureester von Mono- und Diglyceriden von Speisefettsäuren (E 472e)
      • Gemischte Essig- und Weinsäureester von Mono- und Diglyceriden von Speisefettsäuren (E 472f)
    • Zuckerester von Speisefettsäuren (E 473)
    • Polyglycerinester von Speisefettsäuren (E 475)
    • Propylenglycolester von Speisefettsäuren (E 477)
    • Stearyltartrat (E 483)
    • Triphosphate (E 451)
    • Zuckerglyceride (E 474).

Literatur

  1. Wohlrab J et al. (2015) Präklinische Validierung der kutanen Verträglichkeit von Emulgatoren. JDDG 13 (Suppl 1) 178

Tabellen

Emulgatoren und ihre Verwendung in Externa

Emulgator

Verwendung

Cetomacrogol 1000

Nichtionischer Emulgator

Cetylalkohol

Konsistenzgeber, W/O-Emulgator, lipophile Komponente in emulgierendem Cetylstearylalkohol und nichtionisch emulgierendem Cetylstearylalkohol

Cetylstearylalkohol

Konsistenzgeber, W/O-Emulgator, lipophile Komponente in emulgierendem Cetylstearylalkohol und nichtionisch emulgierendem Cetylstearylalkohol

Cholesterol

W/O-Emulgator

Cocamidopropylbetain

Waschaktive Substanz in Shampoos

Glycerolmonostearat

Konsistenzgeber, W/O-Emulgator

Laureth-2

Stabilisator in Ölbädern, Konsistenzregler in Shampoos

Laureth-4

Stabilisator in Ölbädern, Konsistenzregler in Shampoos

Macrogol-1000-glycerolmonostearat

Hydrophiler Emulgator in Basiscreme DAC

Macrogolglycerolhydroxystearat

Lösungsmittel für Arzneistoffe und ätherische Öle

Macrogolstearat 400

Nichtionischer Emulgator

Natriumcetylstearylsulfat

Waschaktive Substanz in Shampoos; anionischer Emulgator in emulgierendem Cetylstearylalkohol

Natriumdodecylsulfat

Waschaktive Substanz in Shampoos; anionischer Emulgator in emulgierendem Cetylstearylalkohol

Natriumlaurylethersulfat

Waschaktive Substanz in Shampoos

Polysorbate 20, 40, 60, 80

Benetzungsmittel, hydrophiler Emulgator in nichtionischen Cremes

Sorbitanmonooleat

W/O-Emulgator

Sorbitanmonostearat

Konsistenzgeber, W/O-Emulgator

Sorbitansesquioleat

W/O-Emulgator

Sorbitantrioleat

W/O-Emulgator

Wollwachs

W/O-Emulgator

Wollwachsalkohole

W/O-Emulgator

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