Costello-Syndrom
Synonym(e)
Erstbeschreiber
Costello, 1971
Definition
Costello-Syndrom (OMIM 218040) ist ein sehr seltenes (bisher sind etwa 220-300 Fälle beschrieben worden), genetisch bedingtes komplexes Fehlbildungssyndrom, das zum Formenkreis der RASopathien gehört.
Vorkommen/Epidemiologie
m:w=1:1; bisher sind weniger als 300 Fälle weltweit beschrieben worden.
Ätiopathogenese
Nachgewiesen sind Mutationen des HRAS-Gens (s.u. RAS), einem Regulator-Gen, das für das Ras-Protein kodiert. Dieses Protein ist ein zentraler Regulator verschiedener Signaltransduktionswege, über die Wachstums- und Differenzierungsprozesse reguliert werden (s.a. RASopathien)
Klinisches Bild
Herzanomalien, Gedeihstörungen, Kleinwuchs; vergröberte Gesichtszüge, mentale Retardierung; hyperflexible Gelenke.
Hautveränderungen: Fazial und perianal lokalisierte hautfarbene, warzenartige Papeln und Plaques, diffuse palmo-plantare Hyperkeratosen mit Rhagaden an den Fersen, Hyperhidrosis palmaris et plantaris; hyperpigmentierte raue, hyperkeratotische Plaques an Fußrücken und Dorsalseiten der Zehen, Acanthosis nigricans mit Befall der Axillen. Bei einigen Pat. wurden eine milde Cutis laxa nachgewiesen. Weiterhin frontotemporale Alopezie, Trichomegalie, gekräuseltes Haar (Kräuselhaar) und Nageldystrophien.
Die Palmoplantarkeratosen gehen mit einem samtartigen Aspekt einher, markant ausgeprägten Handlinien sowie einer Akzentuierung der Hautleisten an den Fingerspitzen (tripe palms).
Verlauf/Prognose
Die Erkrankung ist mit einer Disposition für die Entstehung von Neoplasien assoziiert. Hierzu gehören: Rhabdomyosarkome, Neuroblastome, Urothelkarzinome.
Literatur
- Costello JM (1971) A new sydrnome. NZ Med J 74:397
- Wirtz M et al. (2015) Costello-Syndrom, eine seltene RASopathie mit kutanen Symptomen. Hautarzt 66:225-228