Blitzlampen

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

Co-Autor:Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024

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Synonym(e)

Flaslamp; hochenergetische Kurzbogenlampe; Intense flash light; IPL (intense pulsed light); IPLS (intense pulsed light system)

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Definition

Hochenergetische Blitz- oder Kurzbogenlampen (kurz: IPL = Intense Pulsed Light) erzeugen Lichtblitze hoher Energie im ms-Bereich. Sie emittieren ein sonnenähnliches (polychromatisches) Wellenspektrum von etwa 250-1200 nm. Bei medizinischer Verwendung werden die UV- und IR-Strahlen herausgefiltert. Blitzlampen arbeiten nach dem Prinzip der selektiven Photothermolyse.

Allgemeine Definition

  • IPL-Licht wird von einer Xenon-Lampe emittiert und hat eine Wellenlänge von 250-1200 nm. Ultrakurze, intensive Lichtblitze treffen auf die Haut oder das Haar. Das in Haar oder Epithel enthaltene Melanin absorbiert die abgegebene Lichtenergie. Diese wird in Wärme umgewandelt. An der Haarwurzel kommt es zu Temperaturen von ca. 70 °C, wodurch die Wurzel zerstört, bzw. die Versorgung gekappt wird.
  • Zur Behandlung von pigmentierten Veränderungen beginnt der selektierte Wellenlängenbereich in der Regel bei kürzeren Wellenlänge (typisch etwa 550 nm), bei der Behandlung vaskulärer Veränderungen beginnt er im längerwelligen Bereich (typisch 580-590 nm).
  • Geräte: z.B. IPL Quantum der Firma Lumenis, Photoderm VL, Photosilk.
  • Generell ist eine UV-Karenz im Vorfeld einer Blitzlampentherapie zur Verminderung einer Hyperpigmentierung der Epidermis sinnvoll. Je nach geplantem Blitzlampeneingriff können weitere Vorbehandlungen zur Verbesserung der Abheilung und Verminderung von unerwünschten Wirkungen notwenig sein (z.B. die oberflächliche Entfernung der Körperbehaarung bei Epilation oder Pigmententfernung oder die Vorkühlung der Epidermis).

Indikation

Epilation; teleangiektatische Hautrötungen; solare Hyperpigmentierungen; Photo-Rejuvenation; Lentigo solaris; Naevus flammeus; Naevus araneus; Kapillarschäden; Akne; Rosazea.

Unerwünschte Wirkungen

Transiente oder persistierende Erytheme, oberflächliche Verbrennungen, Blasen.

Komplikation(en)

Nachteilig wirkt sich aus, dass je nach Cut-off-Filter 70-90% der eingestrahlten Energie im Infrarot-Bereich liegen. Um therapeutische Dosen zu erreichen, wird eine unspezifische Erwärmung des Gewebes durch IR-Licht in Kauf genommen. Somit liegen therapeutische Wirkung und Nebenwirkung (Verbrennung) sehr eng zusammen. Ungünstig für den praktischen Bereich sind die klobigen Behandlungsköpfe als Träger der Xenon-Lampen. Damit sind Feinarbeiten im Gesichtsbereich deutlich erschwert.

Hinweis(e)

IPL (intensed pulsed light) ist hoch energetisches Licht aber keine Lasertherapie. Statt eines Lasers kommen hochenergetische Xenon - Lampen zur Anwendung. Die Abrechnungsempfehlungen der BÄK gelten deshalb für IPL-Anwendungen nicht.

Die Nr. 706 GOÄ (Licht-oder Laserkoagulationen/1,8 fach…) ist als Analogziffer heranzuziehen, wenn nur kleine Bezirke behandelt werden. Bei der Behandlung großer Bezirke kann die Nr. 1365 GOÄ (1,8-fach) analog eingesetzt werden. Während zur Nummer 706 GOÄ  kein Zuschlag berechnet werden kann, ist zur Nummer 1365 GOÄ bei ambulanter Behandlung noch der Zuschlag nach Nummer 444 GOÄ berechnungsfähig. Hinsichtlich der Zuordnung zu kleinen oder großen Bezirken ist die BÄK- Empfehlung zur Lasertherapie zu beachten.

 

Literatur

  1. Almirall/Hermal (2014) Wirtschaftsbrief Dermatologie 10:7
  2. Gansel RW (2007) Aktueller Stand der Photepilation. derm 13: 148-152
  3. Yeung CK et al. (2007) A Comparative study of intense pulsed light alone and its combination with photodynamic therapy for the treatment of facial acne in Asian skin. Lasers Surg Med 39: 1-6

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