Lentigo solarisL81.4

Autoren:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer, Prof. Dr. med. Martina Bacharach-Buhles

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Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

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Synonym(e)

age spot; Altersfleck; Alterspigmentierung; Lentigo senilis; Lentigo senilis et actinicus; liver spot; photoaging; senile freckle; senile Lentigo; solare Lentigo; solar lentigo; Sonnenfleck

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Definition

Erworbene, rundliche, ovaläre oder auch unregelmäßig konfigurierte, hell- bis dunkelbraune, meist scharf begrenzte Fleckbildung(en) in chronisch lichtexponierten Hautarealen. Eine Lentigo solaris wird durch eine zunächst rein melanozytäre, bei längerem Bestand auch durch eine gemischt epidermo-melanozytäre Proliferation hervorgerufen. Eine Lentigo solaris kann, je nach vorherrschendem Proliferationsmuster übergehen in:

Behandlungsbedürftigkeit liegt nur bei der Lentigo maligna vor.

Vorkommen/Epidemiologie

Bei der mitteleuropäischen Bevölkerung bei 90% der  60-Jährigen in Ein-oder Mehrzahl vorhanden. Keine Geschlechterpävalenz.  

Ätiopathogenese

Chronische UV-Exposition.  

Manifestation

Im mittleren (40-60 Jahre) und höheren (> 60 Jahre) Lebensalter auftretend. Keine Geschlechterbevorzugung.

Lokalisation

Vor allem Gesicht, Handrücken, Unterarmstreckseiten. Bei Frauen sind auch Unterschenkel und das Dekolleté häufig betroffen. Bei hellhäutigen (genuin rothaarigen) Personen finden sich multiple Lentigines auch an Schultern und Rückenpartien.

Klinisches Bild

  • Wenige Millimeter bis zu einigen Zentimetern großer, ovaler oder rundlicher, auch bizarr konfigurierter, scharf begrenzter, gelbbrauner bis brauner Fleck. Zunahme der Pigmentierung durch Sonnenlichtexposition. Nur geringe Abblassung im Winter. Multiple Lentigines wie sie nach exzessiver und rezidivierender UV-Belastung der Haut auftreten, werden als solare Lentiginose bezeichnet.
  • Auflichtmikroskopie: Regelmäßiges Pigmentnetz mit unterschiedlich intensiv pigmentierten Anteilen.

Histologie

Atrophisches Epithel zwischen noch erhaltenen oder abgeflachten Reteleisten, aber auch unregelmäßige, oft keulenförmige, machmal auch netzartige Verlängerung der Reteleisten (Übergänge zur Verruca seborrhoica sind möglich). Ausgeprägte basale Hyperpigmentierung. Auch geringgradige melanozytäre Hyperplasie ist möglich. Häufig zeigen sich Melanophagen in der oberen Dermis. Meist aktinische Elastose unterschiedlichen Schweregrades.

Differentialdiagnose

 Verruca seborrhoicaEphelidenLentigo maligna; Nicht solare Lentiginosen können Symptom einer syndromale Erkrankung sein. S.u. Lentigines-Syndrome, pigmentierte aktinische Keratose

Therapie

  • Symptomatisch; kosmetische Abdeckung mit handelsüblichem Make-up.
  • Initial kann unter kontrollierter Anwendung ein Versuch mit einer 5% Hydrochinon-Salbe gemacht werden. S.a. die Anwendung von Resorcin.
  • Oberflächliche Kürettage mit scharfer Kürette (Fa. Stiefel).
  • Kryochirurgie (Kryopeeling); im offenen Sprayverfahren kurzes "Anfrieren" der lentiginösen Läsion.
  • In jedem Falle aus prophylaktischen Gründen Lichtschutz (insbes. postoperativ), entweder textil oder mit handelsüblichen Präparaten (z.B. Eucerin Sun, Anthelios).

Verlauf/Prognose

Übergang in eine Lentigo maligna nach Jahren bis Jahrzehnten ist möglich.

Naturheilkunde

Im Extrakt von Sojabohnen finden sich Serin-Protease-Inhibitoren, denen ein hautaufhellendes Potenzial zugeschrieben wird. In einer doppelblinden, plazebokontrollierten Studie konnte mit einer Sojacreme eine aufhellende Wirkung erzielt werden.

Literatur

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  9. solar lentigines. Pigment Cell Melanoma Res 27:339-350
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