Atopische Dermatitis im SäuglingsalterL20.8

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024

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Synonym(e)

Atopic dermatitis; Atopisches Ekzem des Säuglings; Crusta lactea; eccema infantum; Ekzem Säuglingsekzem konstitutionelles; Frühexsudatives Ekzematoid; Konstitutionelles Säuglingsekzem; Milchschorf; Neurodermitis; Säuglingsekzem

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Definition

Chronische Ekzemform des Säuglings die sich im Gegensatz zu dem  seborrhoischen Ekzem im Kindesalter nicht vor dem 3. Lebensmonat manifestiert.

Ätiopathogenese

Unterschiedliche Faktoren werden diskutiert, u.a. Ernährungsstörungen/-allergien (Kuhmilch, Ei, säurehaltige Nahrungsmittel, Tomaten), Dysfunktion der Talgdrüsen, Infektionen durch Malassezia species. Echte Nahrungsmittelallergien werden allerdings nur bei etwa 1/3 der Säuglinge gefunden.

Manifestation

Im 1. Lebensjahr, nicht vor dem 3. Lebensmonat.

Lokalisation

Beginn an den Wangen, dann Kapillitium, Hals, Extremitäten (eher streckseitig als beugeseitig), evtl. gesamte Körperoberfläche.

Klinisches Bild

Unterschiedlich ausgeprägte, chronisch persistierende oder rezidivierende Dermatitis, die von leichter Sebostase, über diffuse Erytheme bis hin zu ausgedehnten Entzündungsherden der Haut reichen kann.  

Neben diffusen schuppenden Erythemen kommt es zur Ausbildung kleiner Papeln, Papulovesikel oder schuppenden Plaques.  Stets begleitend ein unterschiedlich ausgeprägter häufig quälender Juckreiz der die Säuglinge (und die Eltern) nicht zur Ruhe kommen läßt. Ein Übergang in nässende, später verkrustete Ekzemplaques ist möglich.  

Oft bakterielle Sekundärinfektionen v.a. bei nässenden Stellen.

Am Capillitium flächenhafte festhaftende Schuppenauflagerungen möglich die u.U. des gesamten Bereich des behaarten Kopfes gleichmäßig überziehen können. Der Vergleich zu verbrannter Milch führte zu dem Begriff Crusta lactea oder Milchschorf.

Die Maximalvariante ist das erythrodermische atopische Ekzem des Säuglings (S.a. Ekzem atopisches erythrodermisches). 

Der Windelbereich bleibt, auch bei ausgeprägter und großflächiger Ekzemreaktion typischerweise frei (wichtiges diagnostisches Zeichen).

 

Therapie

Meiden möglicher auslösender Allergene, z.B. Milcheiweiß, Kontakt mit Tierepithelien. Tragen luftdurchlässiger Kleidung (möglichst Baumwolle). Symptomatische externe Therapie mit pflegenden Externa wie Ungt. emulsif. aq., 2-5% Harnstoff-Creme/Lotio (Eucerin 3% Urea Lotion, R102 ), Penaten-Öl, 5% Dexpanthenol-Creme (z.B. Bepanthen Creme, R064 ), Baden in Ölbädern (z.B. Balneum Hermal), Vermeiden von Irritationen und Okklusion.

Verlauf/Prognose

Abheilung, aber auch Übergang in ein atopisches Ekzem des Erwachsenen möglich.

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 20.08.2024