Wachse

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024

This article in english

Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte melden Sie sich an, um auf alle Artikel, Bilder und Funktionen zuzugreifen.

Unsere Inhalte sind ausschließlich Angehörigen medizinischer Fachkreise zugänglich. Falls Sie bereits registriert sind, melden Sie sich bitte an. Andernfalls können Sie sich jetzt kostenlos registrieren.


Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte vervollständigen Sie Ihre Pflichtangaben:

E-Mail Adresse bestätigen
oder
Fachkreisangehörigkeit nachweisen.

Jetzt abschließen

Definition

Die Bezeichnung „Wachs“ (lat. cera) steht für eine technologische Sammelbezeichnung, mit der eine Reihe natürlicher (pflanzlicher, tierischer oder mineralischer Herkunft) oder synthetischer Stoffe bezeichnet werden. Alle Wachse kennzeichnen sich durch  ihre Unlöslichkeit in Wasser und ihre Löslichkeit in organischen, unpolaren Medien.

Wachse werden durch ihre physikalischen Eigenschaften als Stoffe definiert, die "bei 20 °C knetbar, fest bis brüchig hart sind, eine grobe bis feinkristalline Struktur aufweisen, farblich durchscheinend bis opak erscheinen, die über 40 °C ohne Zersetzung schmelzen, die wenig oberhalb ihfes Schmelzpunktes leicht flüssig sind, die eine stark temperaturabhängige Konsistenz und Löslichkeit aufweisen sowie unter leichtem Druck polierbar sind".

Einteilung

Lebensmitteltechnisch sind einige Wachse als Lebensmittelzusatzstoffe (meist als Trennmittel) zugelassen. Im Einzelnen sind dies:

Allgemeine Information

Meist verbergen sich unter einem „Wachs“ Gemische von Estern höherer linearer Fettsäuren (meist C18-C34) mit höheren gleichlangen, einwertigen Alkoholen (Wachsalkohole) und kleineren Anteilen freier Säuren und Alkoholen. Natürliche Wachse haben meist eine komplexere Zusammensetzung. Tierische Wachse sind meist Ester aus Fettalkoholen und Carbonsäuren (z.B. Palmitinsäure). Pflanzliche Wachse enthalten u.a. langkettige aliphatische Kohlenwasserstoffe, Fettsäuren, primäre und sekundäre Alkohole sowie Ketone und Aldehyde.

Vorkommen

Beispiele für Wachsarten

Tierische und pflanzliche Wachse: Tierische und pflanzliche Wachse zählen zu den Lipiden. Hauptkomponenten dieser Stoffgemische sind Ester von Fettsäuren mit langkettigen, aliphatischen, primären Alkoholen.

Tierische Wachse sind beispielhaft:

  • Schellack (E 904): Schellack besteht aus Ausscheidungen der weiblichen Lackschilddhaus. Die Insekten leben auf versch, Ficus-Arten, saugen den Saft junger Triebe und produzieren ein rotes harziges Sekret als Stoffwechselprodukt.  
  • Bienenwachse (E 901):
  • Cera alba (Ph.Eur.2) ist ein mit Bleichmitteln (Peroxide, Chromsäure) behandeltes Bienenwachs.
  • Cera flava (Ph.Eur.2) ist das unbehandelte gelbe Bienenwachs, das durch Ausschmelzen der Honigwaben mit heißem Wasser gewonnen wird.
  • Wollwachse:
  • Cera lanae (auch Adeps lanae oder Wollwachs) ist die bei der Aufbereitung von Schafwolle gewonnene, gereinigte wasserfreie wachsartige Fettmasse.

Pflanzliche Wachse:

Pflanzliche Wachse  sind Abscheidungsprodukte die in oder auf der Cuticula der Blätter oder Früchte  gelagert sind. Sie schützen die oberirdischen Pflanzenteile gegen äußere Einflüsse (Verdunstung, Benetzung durch Wasser, Befall durch Mikroorganismen).

  • Cera carnauba (Ph.Eur.2; E 903)  - das Wachs der Wachspalme (Karnaubapalme) mit der die Palme die Oberfläche ihrer Blätter schützt.
  • Baumwollwachs
  • Reiskleiewachs
  • Flachswachs
  • Sojawachs wird durch Hydrierung aus Soja gewonnen.

Bakterielle Wachse:

  • Mycobakterien sind die einzigen bisher bekannten Bakterien, die eine äußere Hülle aus speziellen Wachsen, den Phthiocerolen, bilden.

Erdwachse:

  • Geologische Erdwachse (Ozokerit und das daraus hergestellte Ceresin) bestehen im wesentlichen aus Kohlenwasserstoffen.

 

Synthetische Wachse:

Synthetische Wachse werden v.a. aus Erdöl gewonnen. Hierzu gehören:

Hinweis(e)

Medizinisch und lebensmitteltechnisch werden Wachse in unterschiedlichen Funktionen eingesetzt. Als Bestandteilen von Salben und Cremes, zum Polieren von Dragees, zur Herstellung magensaftresistenter Tabletten. Ihre technische Verwertung reicht von Lederpolituren, Bohnerwachs bis hin zur Seifen-und  Kerzenfabrikation.    

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024