Hundskamille, stinkende

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

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Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024

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Synonym(e)

Anthemis cotula; Dog fennel; Stinking may-weed

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Definition

Überjähriges oder einjähriges, bis 50 cm hochwachsendes, zerstreut und selten vorkommendes Wildkraut aus der Familie der Asteraceae.

Vorkommen

Ursprünglich in Europa beheimatet; weltweit verschleppt. Selten, aber gesellig auf Äckern, in Gärten, an Wegrändern vorkommend. Blütezeit: Sommer bis Spätherbst.

Anwendungsgebiet/Verwendung

Die Hundskamille besitzt phytotherapeutisch keine wesentlche Bedeutung. Allergologisch ist die Pflanze im Gegensatz zur echten Kamille (Matricaria chamomilla) relevant. Das Sesquiterpenlacton Anthecotulid führt äußerlich bei empfindlichen Personen zu starken Hautreizungen, Bindehautentzündungen und allergischen Reaktionen der Atemorgane. Bei systemischer Aufnahme (z.B. durch Trinken eines Hundskamillentee) kann es zu Schleimhautreizungen und anaphylaktischen Reaktionen kommen.
 

Der Hundskamille werden brechreizverursachende, menstruationsfördernde und spasmolytische Eigenschaften zugeschrieben. In den USA soll der Aufguss des Krauts bei Erkältungen, rheumatischen Beschwerden, Kopfschmerzen und Fieber eingesetzt werden. Anwendungen werden nicht empfohlen. 

Unerwünschte Wirkungen

Allergologische Information: Bekanntes Allergen: Anthecotulid. Sensibilisierungspotenz: Stark. Sensibilisierungshäufigkeit: Gelegentlich.

Hinweis(e)

In der Literatur sind zwar zahlreiche Fälle von allergischen und toxischen Kontaktdermatitiden beschrieben, jedoch handelt es sich in der Mehrzahl um toxische Reaktionen. Kreuzreaktion mit anderen Kompositenarten (s.u. Kompositen-Mix) sind zu erwarten und auch schon beobachtet worden.

Literatur

  1. Hausen BM, Vieluf K (1997) Allergiepflanzen, Pflanzenallergene. Ecomed Verlag Landsberg/München 71–72
  2. Quarenghi MV et al. (2000) Antimicrobial activity of flowers from Anthemis cotula. Fitoterapia 71: 710-712

Autoren

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