China-Gewürz-SyndromT78.1
Synonym(e)
Erstbeschreiber
Definition
Intoleranzreaktion nach Einnahme von Speisen, denen L-Mononatriumglutamat (MSG) als Geschmacksverstärker zugesetzt wurde.
Ätiopathogenese
Es wird vermutet, dass exogen zugeführtes, wie auch endogen produziertes Glutamat (Schwellendosis von 1,5-3 g) zu einer Stimulation der Nitrat-Synthese mit konsekutiver Stimulation des sog. "nitric oxid (NO)-mediated eurotransmission pathway" führt und bei sensitiven Individuen die beschriebenen Missempfindungen bedingt. Die Sensitivität gegenüber MSG ist möglicherweise genetisch determiniert.
Klinisches Bild
Brennen, Kribbeln, Steifheits-, Hitze-, Druck- und Engegefühl, Flushing in Gesicht, Hals, oberem Thorax, Schultern und Oberarmen 15-25 Minuten nach Verzehr von MSG-haltigen Speisen, meist (jedoch nicht ausschließlich) von Gerichten der chinesischen Küche. Dauer der Symptomatik 2-3 Stunden, spontan reversibel. Inkonstante Symptome sind Kopfschmerz, Schwitzen, Übelkeit und Erbrechen.
Bei atopischer Disposition Provokation von Asthma bronchiale, u.U. lebensbedrohliche Asthmaanfälle, die noch bis zu 12 Stunden verspätet auftreten können.
Differentialdiagnose
Therapie
Literatur
- Geha RS et al. (2000) Review of alleged reaction to monosodium glutamate and outcome of a multicenter double-blind placebo-controlled study. J Nutr 130(4S Suppl): 1058S-1062S
- Ho Man Kwok R (1968) Chinese-restaurant syndrome. N Engl J Med 278: 796
- Kenney RA (1986) The chinese restaurant syndrome. An anecdote reviseted. Fd Chem Toxic 24: 351-354
- Rutten EP et al. (2003) The effect of a glutamate load on symptoms of the Chinese restaurant syndrome. Clin Nutr 22: S27