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CCL26
Synonym(e)
Definition
Chemokine, eine Untergruppe der Zytokine, sind kleine (Größe zwischen 8 und 10 kDa), chemotaktisch wirksame Proteine (Signalproteine). Sie sind bei allen Vertebraten, bei einigen Virusarten und Bakterien verbreitet. Beim Menschen sind derzeit etwa 50 Chemokine bekannt. Ein stark konserviertes Strukturmerkmal aller Chemokine ist eine fixe Gruppe von Cysteinresten, die über 1 oder 2 Disulfidbrücken stabilisiert wird. Diese strukturelle Schlüsselstellung im Molekül ist für ihre fixe 3-dimensionale Struktur verantwortlich.
Bei den CC-Chemokinen folgen die Cysteine direkt aufeinander, bei den CXC-Chemokinen sind sie (CC = Akronym für Cystein-Cystein) durch 1, bei den CXXXC-Chemokinen durch 3 andere Aminosäure getrennt. Chemokine werden von einer Vielzahl von Immunzellen, aber auch von parenchymatösen Zellen (z.B. Hepatozyten, Myozyten) produziert und sezerniert. Sie vermitteln ihre Signale über Bindung an Chemokin-Rezeptoren via G-Proteine. Einige Chemokine wirken proinflammatorisch, andere wirken regulativ bei Entstehung und Homöostase von Geweben.
CCL26 (englisch CC-chemokine ligand 26), auch Eotaxin-3, ist ein kleines Zytokin aus der Familie der CC-Chemokine, das v.a. an inflammatorischen Prozessen beteiligt ist. CCL26 ist Ligand für den CCR3-Rezeptor. CCL26 wird beim Menschen von CCL26-Gen kodiert, das auf Chromosom Chr. 7 q11.2 lokalisiert ist
Allgemeine Information
CCL26 wird im Herzen, in der Lunge, in Ovarien gebildet. Weiterhin wird das Chemokin durch Interleukin-4 - stimulierte Endothelzellen gebildet. CCL26 bindet (wie CCL11 und CCL24) an den Rezeptor CCR3 auf eosinophilen und basophilen Granuloyzten und wirkt chemotaktisch auf eosinophile und basophile Granulozyten.
Vorkommen
Sharifabadi AR et al (2014) konnten bei Patienten mit Lungentuberkulose nachweisen, dass die (von Th2-Zellen produzierten) Serumspiegel der Chemokine CCL11, CCL24 und CCL26 im Vergleich zu Kotrollpersonen erhöht sind.
CCL11, CCL24, und CCL26 sind Chemokines (Familie der Eotaxine) die als Attraktanten von eosinophilen Granulozyten hauptsächlich über den CCR3-Rezeptor wirken.
Bei Patienten mit allergischem Asthma bronchiale wirkt CCL26 am stärksten chemotaktisch. Die Blockade des CCR3-Rezeptors mit dem Antikörper (CCR3 mAb) führt zu einer CCL24-induzierten Migrationshemmung von eosinophilen Granulozyten.
In läsionaler Haut von Patienten mit (extrinsicher) atopischer Dermatitis kann im Vergleich zu Gesunden eine erhöhte Gen-Expression für die Eotaxine CCL11, CCL24, CCL26 nachgewiesen werden. Offenbar ist die pathogenetische Bedeutung von CCL26 im Vergleich zu CCL24 höher.
Literatur
- Owczarek W et al. (2010) Analysis of eotaxin 1/CCL11, eotaxin 2/CCL24 and eotaxin 3/CCL26 expression in lesional and non-lesional skin of patients with atopic dermatitis. Cytokine 50:181-185.
- Provost V et al. (2013) CCL26/eotaxin-3 is more effective to induce the migration of eosinophils of asthmatics than CCL11/eotaxin-1 and CCL24/eotaxin-2. J Leukoc Biol 94:213-222.
- Sharifabadi AR et al.,(2014) All eotaxins CCL11, CCL24 and CCL26 are increased but to various extents in pulmonary tuberculosis patients. Clin Lab 60:93-97.