CCL24

Autor:Prof. Dr. med. Peter Altmeyer

Alle Autoren dieses Artikels

Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024

This article in english

Synonym(e)

Chemokine (C-C Motif) Ligand 24; Ckb-6; CK-Beta-6; Eosinophil Chemotactic Protein 2; Eotaxin-2; Member 24; MPIF2; Myeloid Progenitor Inhibitory Factor 2; SCYA24; Small Inducible Cytokine Subfamily A (Cys-Cys)

Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte melden Sie sich an, um auf alle Artikel, Bilder und Funktionen zuzugreifen.

Unsere Inhalte sind ausschließlich Angehörigen medizinischer Fachkreise zugänglich. Falls Sie bereits registriert sind, melden Sie sich bitte an. Andernfalls können Sie sich jetzt kostenlos registrieren.


Kostenlose Fachkreis-Registrierung erforderlich

Bitte vervollständigen Sie Ihre Pflichtangaben:

E-Mail Adresse bestätigen
oder
Fachkreisangehörigkeit nachweisen.

Jetzt abschließen

Definition

Chemokine, eine Untergruppe der Zytokine, sind kleine (Größe zwischen 8 und 10 kDa), chemotaktisch wirksame Proteine (Signalproteine). Sie sind bei allen Vertebraten, bei einigen Virusarten und Bakterien verbreitet. Beim Menschen sind derzeit etwa 50 Chemokine bekannt.  Ein stark konserviertes Strukturmerkmal aller Chemokine ist eine fixe Gruppe von Cysteinresten, die über 1 oder 2 Disulfidbrücken stabilisiert wird.  Diese strukturelle Schlüsselstellung im Molekül ist für ihre fixe 3-dimensionale Struktur verantwortlich.

Bei den CC-Chemokinen folgen die Cysteine direkt aufeinander, bei den CXC-Chemokinen sind sie  (CC = Akronym für Cystein-Cystein) durch 1, bei den CXXXC-Chemokinen durch  3 andere Aminosäure getrennt. Chemokine werden von einer Vielzahl von Immunzellen, aber auch von parenchymatösen Zellen (z.B. Hepatozyten, Myozyten) produziert und sezerniert. Sie vermitteln ihre Signale über Bindung an Chemokin-Rezeptoren via G-Proteine (s.u. Chemokin-Rezeptoren). Einige Chemokine wirken proinflammatorisch, andere wirken regulativ bei Entstehung und Homöostase von Geweben.

CCL24 (englisch CC-chemokine ligand 24) ist ein kleines Zytokin aus der Familie der CC-Chemokine. CCL24 wird beim Menschen von CCL24-Gen kodiert, das auf Chromosom 7 lokalisiert ist. Das Chemokin ist v.a. an inflammatorischen (allergischen) Prozessen beteiligt, aber auch an der Pathogenese von Tumoren. CCL24 ist (wie z.B. CCL26) Ligand für den CCR3-Rezeptor. 

Das Chemokin wirkt als Attraktant für eosinophile und (in geringerem Maß) neutrophile Granulozyten  sowie für ruhende T-Zellen. 

Allgemeine Information

Sharifabadi AR et al (2014) konnten bei Patienten mit Lungentuberkulose nachweisen, dass die (von Th2-Zellen produzierten) Serumspiegel der Chemokine CCL11, CCL24 und CCL26 im Vergleich zu Kotrollpersonen erhöht sind.

CCL11, CCL24, und CCL26 sind Chemokines (Familie der Eotaxine) die als Attraktanten von eosinophilen Granulozyten hauptsächlich über den CCR3-Rezeptor wirken.

Bei Patienten mit allergischem Asthma bronchiale wirkt CCL26 am stärksten chemotaktisch. Die Blockade des CCR3-Rezeptors mit dem Antikörper (CCR3 mAb) führt zu einer CCL24-induzierten Migrationshemmung von eosinophilen Granulozyten.

Weiterhin ist CCL24 an der Pathogenese des Acetylsalicylsäure-induzierten Asthma bronchiale beteiligt.

In läsionaler Haut von Patienten mit (extrinsicher) atopischer Dermatitis kann im Vergleich zu Gesunden eine erhöhte Gen-Expression für die Eotaxine CCL11, CCL24, CCL26 nachgewiesen werden. Offenbar ist die pathogenetische Bedeutung von CCL26 im Vergleich zu CCL24 höher.   

Auch bei Patienten mit allergischer Keratokonjunktivitis werden die in der Tränenflüssigkeit gemessenen Zytokine CCL17, CCL24 und IL-16 als Biomarker  bewertet.

Bei verschiedenen Tumoren (so beim Kolorektalen Karzinom - C19) haben die Serumwerte der Chemokine CCL11 und CCL24 einen diagnostischen und prognostischen Wert als Tumormarker.  Es konnte gezeigt werden, dass die Expression von CCL11 and CCL24 in glandulären Zellen mit der Tumorprogression abnahmen (parallel ging die Zahl der eosinophilen Zellen im Gewebe zurück). 

Literatur

 

  1. Cho H et al. (2016) Eosinophils in Colorectal Neoplasms Associated with Expression of CCL11 and CCL24.J Pathol Transl Med 50:45-51. 
  2. Owczarek W et al. (2010) Analysis of eotaxin 1/CCL11, eotaxin 2/CCL24 and eotaxin 3/CCL26 expression in lesional and non-lesional skin of patients with atopic dermatitis. Cytokine 50:181-185.
  3. Provost V et al. (2013)  CCL26/eotaxin-3 is more effective to induce the migration of eosinophils of asthmatics than CCL11/eotaxin-1 and CCL24/eotaxin-2. J Leukoc Biol 94:213-222. 
  4. Sharifabadi AR et al.,(2014) All eotaxins CCL11, CCL24 and CCL26 are increased but to  various extents in pulmonary tuberculosis patients. Clin Lab 60:93-97.
  5. Shoji J et al.(2016) Clinical Usefulness of Simultaneous Measurement of the Tear Levels of CCL17, CCL24, and IL-16 for the Biomarkers of Allergic Conjunctival Disorders. Curr Eye Res 29:1-8.

Autoren

Zuletzt aktualisiert am: 21.08.2024