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Thymol
Synonym(e)
Definition
Phenolischer, terpenoider Naturstoff und Bestandteil des ätherischen Öls von Thymus vulgaris (Thymianöl) und anderen Thymusarten.
Thymol bildet farblose nach Thymian riechende Kristalle, die sich leicht in Ethanol, Ether, in fetten Ölen und in flüssigem Paraffin lösen. Thymol ist löslich in Wasser. Es liegt bei Zimmertemperatur als Feststoff vor.
Pharmakodynamik (Wirkung)
Thymol wirkt lokal desinfizierend, fungizid und antibakteriell. Vereinzelt wurde über immunstimulierende Effekte berichtet. Thymol wirkt als Repellent. In der Bienenpflege wird Thymol gegen Milbenbefall eingesetzt.
Indikation
Thymol findet in Salben eine Anwendung als Antiseptikum. Auch zur Wundbehandlung, sowie als wässrige Lösung in Mundwässern.
In 5%iger alkoholischer Lösung kann es zur Hautdesinfektion genutzt werden.
Systemisch soll Thymol immunstimulierend wirken. Dies bedarf weiterer Überprüfung.
Thymol ist einer der Hauptwirkstoffe bei den naturheilkundlich gebräuchlichen Thymian-Brustwickeln und Thymian-Ölauflagen. Indikationen:Erkältungen, akuter und chronischer Bronchitis (J20.9; J42), COPD (J44.99).
Kosmetik: in Kosmetika wird Thymol als Vergällungsmittel, Dufttoff und Haarfärbemittel eingesetzt.
Präparate
Criniton® Lösung, Kamistad® Gel, Tumarol® N Balsam,
Hinweis(e)
Thymol wird entweder unverändert oder in glucuronidierter Form ausgeschieden.
Literatur
- Chauhan AK et al. (2013) Potentiation of macrophage activity by thymol through augmenting phagocytosis. Int Immunopharmacol 18:340-346.
- Marchese A et al. (2016) Antibacterial and antifungal activities of thymol: A brief review of the literature. Food Chem 210:402-414.
- Nabavi SM et al. (2015) Plants belonging to the genus Thymus as antibacterial agents: from farm to pharmacy. Food Chem 173:339-347.
- Rodriguez-Garcia I et al. (2016) Oregano Essential Oil as an Antimicrobial and Antioxidant Additive in Food Products. Crit Rev Food Sci Nutr 56:1717-1727.